Rohöl: Streit zwischen USA und Iran spitzt sich zu

Freitag, 23.08.2019 14:19 von

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise treten am Freitag den Rückzug an. Vor der mit Spannung erwarteten Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell zeigten sich die Notierungen schwächer. Der Preis für die Sorte Brent rutschte am Mittag um deutlich mehr als ein Prozent auf 58,64 US-Dollar/Barrel ab. Der Preis für ein Barrel WTI sank wieder unter die Marke von 55 Dollar. So beträgt der Preis-Spread zwischen den beiden weltweit wichtigsten Sorten weiterhin rund vier Dollar.

Auf dem Zentralbanktreffen in Jackson Hole spricht am Nachmittag (MEZ) Jerome Powell, Präsident der US-Notenbank. Dabei darf er sich aller Aufmerksamkeit sicher sein. Jedes Wort des Zentralbankchefs wird auf die Goldwaage gelegt werden. Sollte Powell etwa eine noch lockerere Geldpolitik ankündigen, könnte dies die Märkte beflügeln. Andererseits ist das Enttäuschungspotenzial groß, wenn sich Powell im Allgemeinen hält, beispielsweise nur die Unabhängigkeit der Notenbank betont und keine geldpolitische Vision in den Raum stellt. Die Zinspolitik der US-Notenbank hat erhebliche Auswirkungen auf die globale Wirtschaftsentwicklung und damit letztlich auch auf die Nachfrage nach Rohöl.

Der Streit zwischen den USA und Iran spitzt sich derweil weiter zu. Der iranische Präsident Ruhani hat damit gedroht, dass sein Land die Sicherheit der internationalen Wasserwege nicht länger gewährleistet, falls die Ölexporte des Iran auf Null fallen. Dies könne als versteckte Drohung einer Blockade der Straße von Hormus verstanden werden, meint Sommerzank-Analyst Carsten Fritsch. Dort sei es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Zwischenfällen gekommen. Laut Daten von Bloomberg lagen die iranischen Ölexporte im Juli nur noch bei gut 200.000 Barrel pro Tag. Das ist laut Commerzbank nur noch ein Zehntel dessen, was der Iran noch vor einem Jahr exportiert hatte.

Brent Crude Öl

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