Rohöl: Erste Gewinnmitnahmen

Dienstag, 19.11.2019 13:21 von

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Unsicherheit über ein mögliches erstes Handelsabkommen zwischen den USA und China am Montag hat erneut Bedenken hinsichtlich der Aussichten für die Ölnachfrage hervorgerufen und die Ölpreise belastet. Nach den Vortagesverlusten geben die Ölpreise auch am Dienstag weiter nach.

Die Brent-Notiz ging mit einem Niveau von gut 63 Dollar/Barrel in die neue Handelswoche, aktuell kostet das Fass wieder deutlich weniger als 62 Dollar. „Die Hoffnung auf eine (Teil-)Einigung hatte die spekulativen Finanzanleger zuvor verstärkt auf steigende Ölpreise setzen lassen“, erläutert Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Hier dürfte es nun zu ersten Gewinnmitnahmen gekommen sein.

Die US-Schieferölproduktion steigt derweil weiter, verliert aber an Dynamik. Laut einem Bericht der Energy Information Administration, der US-Energiebehörde, wird für Dezember ein Anstieg um 49.000 auf 9,13 Mio. Barrel pro Tag erwartet. Vor einem Jahr betrug der Zuwachs noch 141.000 Barrel pro Tag.

Die OPEC und ihre Verbündeten (OPEC+) treffen sich im Dezember, um über eine Verlängerung der Förderbeschränkungen über März 2020 hinaus zu beraten. Die Internationale Energieagentur IEA sieht die Allianz OPEC+ im nächsten Jahr vor einer "riesigen Herausforderung". Dies liegt am zunehmend schärferen Wettbewerb durch das steigende Nicht-OPEC-Angebot. Im ersten Halbjahr 2020 wäre das Überangebot bei gegenwärtiger OPEC-Produktion massiv, so Fritsch. An einer weiteren Einschränkung der Fördermenge führe für die OPEC+ daher kein Weg vorbei.

Brent Crude Öl

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