Rekordzahlen : Nvidia: unaufhaltsame Metaverse-Aktie? –"goldene Ära für Grafikprozessoren"

Donnerstag, 17.02.2022 09:04 von

Foto: Andrea Warnecke - dpa-tmn

Nvidia legt starke Quartalszahlen vor. Im nachbörslichen US-Handel gibt die Aktie trotzdem nach. Zukünftig könnte Nvidia vom Metaverse profitieren, denn dafür werden leistungsstarke Grafikprozessoren benötigt.

Nvidia hat am Mittwochabend nach US-Börsenschluss sein jüngstes Zahlenwerk veröffentlicht. Im Ende Januar abgeschlossenen vierten Quartal stieg der Umsatz um 53 Prozent auf 7,64 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn konnte mit gut drei Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vorjahresquartal sogar mehr als verdoppelt werden (+106 Prozent).

Im abgelaufenen Finanzjahr 2021 stieg der Umsatz um 61 Prozent auf 26,91 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn legte im Vergleich zum Vorjahr sogar um 125 Prozent auf 9,75 Milliarden US-Dollar zu.

"Wir verzeichnen eine außergewöhnliche Nachfrage nach Nvidia-Computing-Plattformen", sagte Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia. Nvidia sorge für Fortschritte in den Bereichen KI, digitale Biologie, Klimawissenschaften, Gaming, kreatives Design, autonome Fahrzeuge und Robotik.

Die Aussichten sind ebenfalls gut: Für das laufende Vierteljahr rechnet das US-Unternehmen mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 8,1 Milliarden US-Dollar – Analysten hatten lediglich mit 7,3 Milliarden US-Dollar gerechnet.

Die Entwicklung von leistungsstarken Grafikprozessoren ist seit jeher eines der Kerngeschäfte von Nvidia. Im Gaming-Bereich, das besonders leistungsstarke Grafikkarten benötigt, stieg der Umsatz im vergangenen Quartal um 37 Prozent auf einen neuen Rekord von 3,42 Milliarden US-Dollar.

Zukünftig könnte Nvidia von seiner sehr starken Position bei Grafikprozessoren besonders profitieren, denn das sogenannte Metaverse – eine digitale 3D-Welt im Internet – benötigt besonders leistungsstarke Grafikprozessoren. Der Facebook-Konzern Meta nutzt ebenfalls Nvidia-Systeme bei seinem neuen Supercomputer.

Jonathan Curtis, Manager des elf Milliarden US-Dollar schweren Franklin Technology Fund, erklärte heute gegenüber dem Handelsblatt: "Wir befinden uns in einer goldenen Ära für Grafikprozessoren, und genau die sind das Brot-und-Butter-Geschäft von Nvidia."

Doch nicht in allen Bereichen läuft es bei Nvidia so gut: Im Autobereich sank der Umsatz im vierten Quartal um 14 Prozent auf 125 Millionen US-Dollar. Und: Die gescheiterte Übernahme des britischen Chipentwicklers Arm belastet das Quartalsergebnis.

Unterdessen wurde bekannt, dass der deutsche Autobauer Daimler künftig seine Umsatz aus dem autonomen Fahren mit Nvidia teilen will. 40 Prozent der Einnahmen wird der US-Chiphersteller erhalten, berichten heute übereinstimmend mehrere deutschsprachige Medien.

Trotz der guten Zahlen verlor die Nvidia-Aktie im nachbörslichen US-Handel rund drei Prozent.

Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion

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