Regling: Griechenlands Schulden müssen kein Grund zur Sorge sein

Donnerstag, 09.02.2017 17:03 von

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Angesichts neuer Aufregung um das hoch verschuldete Griechenland hat der Chef des Euro-Rettungsfonds, Klaus Regling, zur Ruhe gemahnt. "Ein nüchterner Blick auf die Fakten zeigt, dass Griechenlands Schuldensituation kein Grund für Alarmismus sein muss," schrieb Regling in einem Beitrag für die "Financial Times". Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) sowie der vorherige Rettungsfonds EFSF hätten bislang 174 Milliarden Euro an Griechenland gezahlt. "Wir hätten diese Summe nicht verliehen, wenn wir nicht überzeugt wären, dass wir unser Geld zurückbekommen", schrieb der ESM-Chef weiter.

Der Internationale Währungsfonds (IWF), der am laufenden Hilfsprogramm für Griechenland nur beratend beteiligt ist, hatte jüngst seine Einschätzung bekräftigt, Griechenlands Schuldenlast sei nicht tragfähig. Es sei nicht absehbar, dass das Land sich aus eigener Kraft davon befreien könne. Nach Berechnungen des IWF betrugen die Schulden im Jahr 2016 183 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der Fonds ringt derzeit um eine Entscheidung für seine künftige finanzielle Beteiligung an Griechenlandhilfen.

Der IWF übersehe in seinen Analysen, dass Mitgliedsländer der Eurozone in einer grundsätzlichen anderen Situation seien als Staaten im Rest der Welt, schrieb Regling weiter. Die Euro-Finanzminister hätten etwa im Mai 2016 weitere Schuldenerleichterungen für die Zeit nach Ende des laufenden Kreditprogramms Mitte 2018 in Aussicht gestellt, wenn dann Bedarf bestehe.

Griechenland ist seit 2010 auf Finanzhilfen angewiesen. Im laufenden Kreditprogramm stehen von 2015 bis 2018 bis zu 86 Milliarden Euro bereit. Bei der Sanierung der Staatsfinanzen konnte das Land zuletzt leichte Erfolge vorweisen./asa/DP/jha

Weitere Themen