Razzia bei ThyssenKrupp

Donnerstag, 28.02.2013 18:00 von

Das Bundeskartellamt lässt die Geschäftsräume des Stahlwerks in Duisburg durchsuchen. Die Wettbewerbshüter haben den Verdacht, dass Thyssen Preisabsprachen für Autobleche getroffen hat.

Es kann dicker nicht mehr kommen für ThyssenKrupp. Nach Skandalen um Luxusreisen mit Arbeitnehmervertretern, nach Kartellverstößen beim Handel mit Schienen und beim Aufzugsgeschäft gibt es nun einen neuen schwerwiegenden Verdacht: Der Stahlkonzern ThyssenKrupp, zur Zeit wegen horrender Verluste mit seinen Stahlwerksneubauten in USA und Brasilien in schwerer See, soll auch bei seinem Brot- und Buttergeschäft, der Herstellung von Autoblechen im Stahlwerk in Duisburg-Bruckhausen gemogelt haben. Es lägen Hinweise auf wettbewerbswidrige Absprachen vor, heißt es bei den Ermittlungsbehörden.

Ohnmächtig muss Konzernchef Heinrich Hiesinger mit ansehen, wie hinter seinem Rücken genau das Gegenteil von dem geschieht, was er jüngst als unumstößliche Konzernmoral ausgegeben hat, nämlich ausschließlich durch legale Mittel, und nicht etwa durch Absprachen oder Kartellverstöße, an Aufträge zu kommen. Die Automobilindustrie ist da besonders empfindlich, Konzerne wie Volkswagen, BMW und Mercedes rechnen mit jedem Cent, gerade bei Autoblechen, und halten seit Jahren ThyssenKrupp die Treue, obwohl andere Hersteller zum Teil preiswerter anbieten.

Deswegen die fast schon verzweifelte Ansage von Hiesinger: Manager, die sich nicht an die Regeln halten, haben bei ThyssenKrupp nichts zu suchen. Wie viele sind es, die im Konzern nichts zu suchen haben? In welchen Schlüsselpositionen sitzen sie? Und hätten Vorstand und Aufsichtsrat nicht selber den Verdacht der Absprachen aufdecken müssen, ohne eine peinliche Durchsuchungsaktion? Möglicherweise ist der heutige Tag der Beginn eines weiteren Dauer-Desasters im krisengeschüttelten Konzern.

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