Ratingagentur fordert mehr Nachhaltigkeit in der Pharmabranche

Mittwoch, 24.08.2011 12:55 von

Die Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research hat aktuell 76 börsennotierte Pharma- und Biotechnologieunternehmen nach ökologischen und nachhaltigen Kriterien untersucht. Dabei entspricht das Rating A + der besten und D- der am wenigsten erfolgreichen Note. Am besten schnitt im oekom Rating in der Gesamtwertung der britsche Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) (GSK Glaxo Smith Kline Plc. Aktie) mit der Note B- ab. Den zweiten Platz erreichte Novozymes (Novozymes AS B Aktie), ein dänisches Biotechunternehmen. Auf Platz 3 liegt in diesem Jahr der französische Pharmakonzern Sanofi (Sanofi SA Aktie), der noch vor zwei Jahren Spitzenreiter war.

Insgesamt bemängelt oekom research, dass sich die Konzerne bei Schlüsselthemen der Nachhaltigkeit zu wenig engagieren: "Weniger innovationsfreudig zeigt sich die Branche, wenn es um Schlüsselthemen der Nachhaltigkeit geht, wie die Verbesserung der globalen medizinischen Versorgung, Marketing- und Vertriebspraktiken, die Transparenz der Forschung oder die Natur-Verantwortung", erklärt Marlen Rürup, branchenverantwortliche Analystin bei oekom research.

Als positiv wertet die Analyse, dass Unternehmen wie Novartis (Novartis AG Aktie) und GSK ihre Forschungen im Bereich Malaria und Tuberkulose verstärkt haben. Auch haben sich zahlreiche Unternehmen Sparziele beim Wasserverbrauch gesetzt und entsprechende konzernübergreifende Programme entwickelt. Dennoch bleibt die Ratingagentur bei ihrer Forderung: die Pharmabranche solle ihre Spielräume nutzen, um den künftigen Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu begegnen. Dazu gehören laut oekom research ein transparenteres und höheres Engagement zur Verbesserung des Zugangs zu Medikamenten, eine stärkere Selbstbeschränkung bei den Vertriebs- und Marketingpraktiken sowie die Minimierung der Risiken, die mit umstrittenen Medikamententests in Schwellenländern verbunden sind.

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