Quartalszahlen überzeugen: Deutsche Börse: Volatilität pusht Wachstumskurs

Donnerstag, 20.10.2022 13:00 von

Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten, Zinserhöhungen und steigende Energiepreise haben der Deutschen Börse zuletzt viel Geld in die Kasse gespült. Und die Gesamt-Prognose bleibt optimistisch.

Die Gruppe Deutsche Börse befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs, wie die Zahlen für das dritte Quartal zeigen. Insgesamt stieg der Nettogewinn gegenüber dem entsprechendem Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro (Q3 2021: 837,9 Millionen Euro), während das Betriebsergebnis (Ebitda) ein Plus von 29 Prozent verzeichnete und auf 642,3 Millionen Euro zulegte (Q3 2021: 499,5 Millionen Euro). Damit hat der hessische Börsenbetreiber die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen, die mit 590 Millionen Euro gerechnet hatten.

Das gute Abschneiden des DAX-Konzerns ist vor allem dem wichtigsten Segment Clearing (Handel und Abwicklung) zu verdanken, bei dem die Nettoerlöse um 31 Prozent auf knapp 554 Millionen Euro zulegten. Für Rückenwind sorgten zum einen die Zinserhöhungen durch mehrere Notenbanken, da die Wertpapierverwahrtochter Clearstream dadurch entsprechend mehr an den Bareinlagen ihrer Kunden verdiente. So sorgte allein die Zinswende bei der US-Notenbank bei den Nettozinserträgen im Bankgeschäft für ein Wachstum von 546 Prozent auf 73,6 Millionen Euro (2021: 11,4 Millionen Euro).

Zum anderen das Geschäft mit Gasprodukten, da die stark schwankenden Preise und Sanktionen, die im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine stehen, das Geschäft mit Finanzderivaten und Rohstoffen befeuern und hier im Handel zusehends Absicherungen gefragt sind.

Auf der anderen Seite haben sich die operativen Kosten im dritten Quartal um 19 Prozent auf 445 Millionen Euro erhöht – und dieser Trend dürfte laut Einschätzung der Deutschen Börse selbst vorerst auch anhalten. Vor dem Hintergrund eines stärkeren US-Dollars, inflationären Effekten und einer höheren aktienbasierten und variablen Vergütung stellen sich der Börsenplatzbetreiber auch mit Blick auf das Gesamtjahr auf höhere Kosten ein.

Unterm Strich bleibt die Deutsche Börse-Mannschaft aber optimistisch und hat die eigene Gewinn-Prognose für 2022 deutlich angehoben. Statt der zuletzt prognostizierten 3,8 Milliarden Euro, rechnet sie nun mit Nettoerlösen in Höhe von über 4,1 Milliarden Euro. Beim Betriebsgewinn schrauben die Hessen ihre Prognose um 100 Millionen auf jetzt mehr als 2,3 Milliarden Euro hoch.

Autor: ir für wallstreet:online Zentralredaktion

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