Prophet Monti gilt wenig im eigenen Land

Mittwoch, 20.02.2013 15:40 von

Im Ausland gelobt - In Italien kritisiert. Mario Monti ist in Umfragen vor der Parlamentswahl weit abgeschlagen. Gründe sind seine Politik der Haushaltskonsolidierung und sein oftmals professorales Auftreten.

Der amtierende italienische Ministerpräsident Mario Monti ist der schlagende Beweis für die These, dass der Prophet im eigenen Land nichts gilt. Wurde seine Politik der Haushaltskonsolidierung im Ausland hochgelobt, traf sie bei seinen Landsleuten auf massive Kritik. In den Umfragen weit abgeschlagen dürfte der am 19. März 70 Jahre alt werdende frühere EU-Kommissar sein Amt nach der Parlamentswahl am Sonntag und Montag abgeben müssen. Als Regierungspartner werden Monti und seine zentristische Bewegung dagegen hochwillkommen sein.

Der spröde wirkende Bankierssohn aus der Lombardei ist studierter Ökonom, der schon mit 27 Jahren Wirtschaftsprofessor wurde. Monti avancierte rasch zu einem gefragten Wirtschafts- und Finanzexperten, der sich für eine liberalere Wirtschaftsordnung und strikte Bilanzdisziplin in Italien einsetzte. Praktische Erfahrungen sammelte er in den Verwaltungsräten des Autobauers Fiat und des Versicherungsriesen Generali.

1994 wechselte Monti zu EU-Kommission wo er zunächst für den Binnenmarkt und später für den Wettbewerb zuständig war. Als Wettbewerbskommissar ging er ab 1999 nach dem Motto Viel Feind, viel Ehr gegen Fusionen und Marktabschottungen vor. Die Liste der europäischen und internationalen Konzerne, mit denen er sich anlegte, liest sich ein "Who is who" der Weltwirtschaft. Für Deutschland war relevant, dass Monti sich 2002 mit Bund und Ländern auf die Abschaffung der staatlichen Gewährträgerhaftung für die Landesbanken einigte und zur Zurückhaltung bei den Beihilfen für Ostdeutschland plädierte.

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