Presse: Dorothee Blessing verlässt Goldman Sachs - Rückzug ins Privatleben

Mittwoch, 27.02.2013 13:50 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Co-Chefin des deutschen Investmentbankings bei Goldman Sachs, Dorothee Blessing, verlässt Presseberichten zufolge die US-Bank. Die Ehefrau des Commerzbank-Vorsitzenden Martin Blessing wolle sich ins Privatleben zurückziehen, berichteten am Mittwoch das "Manager Magazin" und das "Handelsblatt" auf ihren Internetseiten. Sie wolle in Ruhe darüber nachdenken, was sie in der zweiten Hälfte ihres Berufslebens machen wolle, habe die Managerin gegenüber Kollegen erklärt. Goldman Sachs wollte dazu keinen Kommentar abgeben.

Dorothee Blessing ist eine der wenigen Frauen, die es im Geldgewerbe bis ganz nach oben geschafft hat. Rund 20 Jahre arbeitete sie für Goldman Sachs. Zuletzt war sie als Partnerin für das Geschäft mit Fusionen und Unternehmensübernahmen in Deutschland und Österreich verantwortlich. Die Mutter von drei Kindern stammt aus einer alteingesessenen deutschen Banker-Familie. Ihr 2007 verstorbener Vater Paul Wieandt leitete unter anderem die Frankfurter Bank für Gemeinwirtschaft (BfG), Bruder Axel Wieandt war von 2008 bis 2010 Chef der in der Finanzkrise in Schieflage geratenen und vom Staat geretteten Immobilienbank Hypo Real Estate.

Laut "Handelsblatt" hatte sich Dorothee Blessing Hoffnungen gemacht, zusammen mit Alexander Dibelius, dem Deutschland-Chef von Goldman Sachs, die Bank zu führen. Ihre Hoffnungen auf eine Doppelspitze erfüllten sich aber nicht. Zwischenzeitlich gab es auch Gerüchte, die Bankerin könnte Deutschland-Chefin von Morgan Stanley werden. Dort musste Dirk Notheis wegen der EnBW-Affäre in Baden-Würtemberg im vergangenen Jahr gehen.

Einen direkten Nachfolger für Blessing wird es den Berichten zufolge bei Goldman Sachs nicht geben. Wolfgang Fink, bisher gemeinsam mit ihr Co-Chef des Investmentbankings in Deutschland und Österreich, solle das Geschäft künftig alleine leiten./enl/mmb/fbr

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