Positive Neuausrichtung : RWE: Darum sind Analysten so überzeugt vom Energieversorger

Donnerstag, 06.10.2022 15:06 von

Foto: Rolf Vennenbernd - dpa

Beim Energieriesen RWE dreht sich alles um die Umstellung auf Erneuerbare Energien. Das könnte sich in Zukunft auszahlen, glauben Experten.

Analysten blicken optimistisch auf den deutschen Energieversorger RWE. Die Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank (DZ Bank) lässt die Aktie des Konzerns unverändert auf Kaufen bei einem Kursziel von 53 Euro, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) rechnet sogar mit einem Fair Value von 56,80 Euro pro Aktie. Aktuell notiert der Titel bei 40,01 Euro und hat damit im Vergleich zu Ende September fast fünf Prozent zugelegt. Laut dem Finanzportal Marketscreener liegt das prognostizierte Kursgewinn-Verhältnis für das laufende Jahr bei 11,4 und die vorausgesagte Dividendenrendite bei 2,27 Prozent.

Grund für die positiven Bewertungen ist unter anderem die Neuausrichtung des Konzerns hin zur klimafreundlichen Energieerzeugung. So kaufte RWE zu Beginn des Monats die US-Solarfirma Con Edison Clean Energy Businesses, um das Erneuerbare-Energie-Geschäft in den USA auszubauen. Dafür zahlte das Unternehmen rund 6,8 Milliarden US-Dollar, inklusive Schulden in Höhe von 2,6 Milliarden US-Dollar. Schon im ersten Jahr soll die Solarfirma ein EBITDA-Plus von 600 Millionen US-Dollar erbringen, kündigte das RWE-Management an. Das ist der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen.

Das Geld für den Kauf stammt aus einer Mischung aus Eigen- und Fremdkapital. RWE hat Pflichtwandelanteile für 2,43 Milliarden Euro an eine Tochterfirma des Staatsfonds von Katar ausgegeben, der größte Ankerinvestor des Konzerns. Damit erhöht RWE die gesamte Aktienanzahl um 67,6 Millionen Stück, etwa zehn Prozent.

"Mit dem Zukauf von Con Edision, zu einem unseres Erachtens akzeptablen Kaufpreis, erhöht RWE nochmals die Geschwindigkeit beim Ausbau der Erneuerbaren Energien", schreibt die DZ Bank in ihrem Beitrag. "Ferner wird die Marktposition im attraktiven US-Markt gestärkt und das Portfolio deutlich ausgewogener." Diese positiven Argumente würden die negativen Auswirkungen der Finanzierung durch Fremd- und Eigenkapital überwiegen, so die Analysten.  

Außerdem machte der Konzern in den vergangenen Tagen Schlagzeilen, weil er seinen Kohleausstieg um acht Jahre vorzieht. Statt im Jahr 2038 will RWE bereits 2030 auf die Braunkohleverstromung verzichten. Die Energie soll stattdessen aus Erneuerbaren Quellen kommen. Die beiden Kraftwerksblöcke Neurath D und E, die eigentlich Ende des Jahres vom Netz gehen sollten, bleiben aber noch bis 2024 bestehen. Sie sollen in der aktuellen Lage die Stromversorgung sicherstellen.

(sesch) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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