Policen-Käufer wittern die Rendite

Sonntag, 19.11.2017 14:31 von

Nach der Ankündigung von Axa, Ergo und Generali, einen Verkauf zu prüfen, könnte jede siebte Lebensversicherungs-Police veräußert werden. Was Kunden schreckt, freut jene, die auf ein neues Geschäftsmodell setzen.

„Alle versuchen aktuell, den Klotz am Bein loszuwerden“, sagt Lars Gatschke vom Verbraucherzentrale-Bundesverband mit Blick auf die Lebensversicherung. Wirklich alle? Die Käufer der Bestände, sogenannte Run-off-Plattformen, reiben sich die Hände. Ihr Geschäft mit Lebensversicherungen hat derzeit Hochkonjunktur: Nach der Ankündigung der Generali, einen Verkauf zu prüfen, haben sich auch andere Lebensversicherer aus der Deckung gewagt. So überlegt Ergo, die frühere Hamburg-Mannheimer und die Victoria Leben zu verkaufen, und selbst die französische Axa sondiert den Preis für ihr Lebensversicherungsgeschäft.

Professionelle Abwickler stehen parat, den Versicherern die missliebig gewordenen Vertragsbestände abzunehmen. Das Ziel: die alten Verträge mit Gewinn bewirtschaften – und das in einer Zeit, in der von einer Krise der Lebensversicherung gesprochen wird. Warum gelingt den Konsolidierungsplattformen, was die Lebensversicherer nach Jahren aufgeben? Das Handelsblatt erklärt das Geschäftsmodell der Run-off-Plattformen.

Nach Gewinn suchen die Nur-Verwalter vor allem in den Verwaltungskosten. Beim Kostenergebnis lässt ihnen die Versicherungsaufsicht den größten Spielraum für Verschiebungen: Nur 50 Prozent der hier gewonnenen Überschüsse müssen sie an die Sparer weitergeben. „Kosten sparen die Verwalter der Altbestände im Wesentlichen durch schlankere IT-Systeme“, erklärt Michael Klüttgens, Versicherungsexperte der Beratungsfirma Willis Towers Watson.

Das fremde Bestandssystem schnell in das eigene zu überführen, ist besonders wichtig, denn das senkt die Stückkosten erheblich. Ist die Datenlandschaft des Altbestandes zu komplex, kann das die Übernahme sogar gefährden. „Manche Versicherer haben nur ein Bestandsführungssystem, andere besitzen eine Vielzahl von Systemen mit schwer zu migrierenden Beständen“, stellt Klüttgens fest. Diesen Wildwuchs zu beschneiden, ist eine der Kernaufgaben von Run-off-Plattformen.

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