Patriots-Sieg beim Super Bowl: Ein schlechtes Zeichen für die US-Aktienbörsen?

Montag, 06.02.2017 13:54 von

In dem wohl größten Sportereignis der USA, dem Endspiel der National Football League, gewannen in einer dramatischen Partie die New England Patriots gegen die Atlanta Falcons den 51. Super Bowl. Folgt man einer Statistik, könnte das ein schlechtes Zeichen für die Märkte sein.


Die New England Patriots und die Atlanta Falcons trafen sich zum 51. Super Bowl in Houston, Texas. - © istock.com/efks

Mit mehr als 100 Millionen Zuschauern zählt der Super Bowl zu den größten Sportereignissen in den USA. Nicht nur die Einheimischen sind begeistert: Zuschauer aus der ganzen Welt schalteten während und auch nach dem Spiel ein, um am Super Bowl teilzuhaben. Einem Bericht der ARD zufolge wurde das Endspiel der National Football League (NFL) in diesem Jahr sogar erstmals in China im Livestream angeboten.

Der Super Bowl elektrisiert die Massen. Und in der vergangenen Nacht (deutscher Zeit) wurden die Zuschauer Zeugen eines großartigen Comebacks sowie eines rekordbrechenden Spiels. Insgesamt wurden 24 Football-Rekorde geknackt. Allen voran wurde Quarterback Tom Brady von den Patriots der Spieler mit den meisten Super Bowl Titeln aller Zeiten.

Quarterback Tom Brady und Teamkollege James White schreiben Sportgeschichte

In diesem Super Bowl wurde Geschichte geschrieben. Lange Zeit sahen die Atlanta Falcons wie der sichere Sieger aus. Doch die Patriots schafften tatsächlich noch den Ausgleich zum 28:28 kurz vor Ende der regulären Spielzeit. Damit ging das Spiel in die Verlängerung - ein Novum in 51 Finalspielen. Nach dem Münzwurf ging der Ball an die Patriots. Ein weiterer Touchdown von James White in der Nachspielzeit sicherte ihnen am Ende den Sieg. Neben Quarterback Tom Brady sicherte sich auch James White seinen Platz in der Football-Geschichte: Mit drei Touchdowns im Super Bowl ist er in dieser Zählung nun Rekordhalter.

Halbzeitshow beim Super Bowl: Beste Unterhaltung made in America

Genauso wichtig wie das Spiel ist auch das gesamte Ereignis drum herum, zu dem auch ein großer Star-Auftritt sowie lustige und zum Teil herzzerreißende Werbespots gehören. In der mit Spannung erwarteten Halftime-Show sang Lady Gaga viele ihrer Hits sowie amerikanische Klassiker. Auch ein Seitenhieb auf die neue US-Administration blieb nicht aus, als Gaga den Folksong "This Land is Your Land" sang und damit um Toleranz warb.

Während der Halftime-Show stiegen die Einschaltquoten sogar noch an: Mehr als 110 Millionen Zuschauer sollen das Spektakel am Fernsehgerät verfolgt haben. Nicht ohne Grund zählt TV-Werbung während des Super Bowls zu der teuersten Werbung im gesamten Fernsehgeschäft. Ein 30-Sekunden-Spot im diesjährigen Super Bowl kostete um die fünf Millionen Dollar – pro Sekunde sind das mehr als 166.000 Dollar. In den vergangenen 51 Super Bowl-Jahren beliefen sich die Werbekosten auf insgesamt 4,9 Billionen Dollar. Hinzu kommen die Produktionskosten für die aufwendigen Werbespots, die meist extra für das Ereignis produziert werden und auch zu den Wahrzeichen des Super Bowls zählen.

Football-Finale als Orakel für die Börse

Für die Entwicklung der amerikanischen Börse ist der Sieg der Patriots übrigens kein gutes Omen. Der Ausgang des Spiels wird in jedem Jahr wieder von Beobachtern als Orakel für die Aktienentwicklung in den USA herangezogen. Hintergrund hierfür ist die Konkurrenz der beiden geographischen Lager in der National Football League. Gewinnt das Team der American Football Conference (AFC), sollen der Legende nach die Kurse fallen, ist das Team der National Football Conference (NFC) siegreich, stehen demnach steigende Kurse bevor. Wissenschaftlich fundiert ist diese Hypothese natürlich nicht. Dennoch: Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge hat dieses Orakel in der Vergangenheit in 80 Prozent der Fälle Recht behalten. Übrigens: Statistisch verzeichneten die US-Börsen laut einem Medienbericht in den Jahren, in denen die Patriots den Super Bowl gewannen, mit einem durchschnittlichen Minus von 4,1 Prozent dabei sogar den größten Verlust. Bleibt abzuwarten, ob der Super Bowl von gestern Nacht auch in dieser Hinsicht noch Geschichte schreibt.  

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