Oligarch investiert in iranisches Amazon

Donnerstag, 26.05.2016 13:40 von

Nach dem Ende der Sanktionen sondieren Unternehmen ihre Chancen im Iran. Jetzt hat der erste russische Milliardär ein Investment gewagt – und es dürften weitere folgen. Vor allem eine Branche setzt auf den Iran.

Wladimir Potanin ist der erste russische Milliardär, der nach dem Fall der Sanktionen gegen den Iran in die Islamische Republik investiert. Sein Fonds Winter Capital Partners (WCP) wird über eine Beteiligung an der schwedischen Pomegranate Investment AB auch Teilhaber der iranischen Sarava-Gruppe, die im Internetgeschäft tätig ist. Wichtigstes Aktiv ist der Online-Händler Digikala, der als Äquivalent zu Amazon im Iran gilt. Noch ist das Geschäft vergleichsweise bescheiden: Rund 900 Mitarbeiter bearbeiten täglich rund 10.000 Bestellungen.

Potanins Einstieg soll bereits im März erfolgt sein, wurde aber erst jetzt bekannt gegeben. Über die genaue Höhe des Engagements ist nichts bekannt, es soll sich aber um einen zweistelligen Millionenbetrag handeln. WCP wurde 2015 als Venture-Kapitalgesellschaft gegründet und hat bislang schon 300 Millionen Dollar investiert, neben IT-Firmen auch in ein Pharma-Unternehmen und einen Retailer.

Der 55-jährige Potanin – laut Forbes mit einem Vermögen von 12,1 Milliarden Dollar die Nummer Vier unter Russlands Superreichen – ist vor allem als Großaktionär des Nickel- und Palladiumproduzenten Norilsk Nickel bekannt. Seine Investmentfirma Interros, wichtigster Investor bei WCP, hält daneben aber auch Anteile an Medienunternehmen, Immobilien und Infrastrukturobjekten.

Das Interesse russischer Investoren am Iran ist generell groß. So versucht der Besitzer des Telekom-Unternehmens „Antares“ Jewgeni Roitman, Teheran dazu zu bewegen, das russische Satellitennavigationssystem „Glonass“ einzuführen. Daneben bewirbt sich Roitman auch um den Aufbau von Handynetzen in iranischen Kleinstädten. Der russische Softwarehersteller ABBYY will sich an der Digitalisierung iranischer Archive und Bibliotheken beteiligen.

Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Weitere Themen