Ohne Krone lebt es sich gefährlich

Sonntag, 25.02.2018 10:00 von

Auf dem Weg in die bargeldlose Gesellschaft ist kein Land so weit wie Schweden. Doch die Risiken der digitalen Bezahlkultur sind groß: Es drohen totale Kontrolle und finanzielle Repression durch die Notenbank.

Der Winter ist nicht die schönste Jahreszeit für die Verkäufer der Obdachlosenzeitung „Situation STHLM“. In der Altstadt von Stockholm steht einer von ihnen mit der neusten Ausgabe und versucht sich warmzuhalten, während ein eisiger Wind durch die Gassen pfeift. Ein Passant bleibt stehen, will ein Exemplar haben, und bis hierhin könnte sich die Szene auch in jeder anderen Stadt abspielen. Doch dann wird es interessant: Einen Kaffeebecher oder eine Blechbüchse, wo der Kunde ein paar Kronen hineinwerfen könnte, hat der Obdachlose nämlich nicht. Stattdessen zückt er ein Smartphone und ein Kartenlesegerät. Der Spender kann sich aussuchen, ob er per Kreditkarte oder per Mobile-Payment-App zahlen will.

Die Straßenszene steht sinnbildlich für den Aufbruch Schwedens in die digitale Geldwelt. Kein anderes Land geht den Weg hin zu einer bargeldlosen Gesellschaft so konsequent wie die Skandinavier. Der Döner in der Mittagspause, das Feierabendbier, der Kaffee am Kiosk, das Museum, der Parkautomat, selbst die öffentliche Toilette – in Schweden braucht man für das alles keine Scheine oder Münzen mehr. Zahlreiche Läden und Dienstleister nehmen gar kein Bargeld mehr an, auch wer ein Busticket lösen will, kann dies nur per Kreditkarte oder App tun. In Schweden liegt die umlaufende Bargeldmenge nur noch bei 57 Milliarden Kronen, das sind umgerechnet 5,7 Milliarden Euro. Die Bargeld-Transaktionsquote ist unter die 20-Prozent-Marke gerutscht.

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