Nach Abgastest an Affen prüft VW alle Forschungsvorhaben

Freitag, 23.02.2018 20:01 von

Noch einen Skandal kann sich VW nicht leisten. Deswegen prüft der Konzern nun weltweit alle 3000 VW-Forschungskooperationen.

Volkswagen kann sich über eine hervorragende Jahresbilanz 2017 freuen – doch die Dieselaffäre und der jüngste Skandal um Abgastests mit Affen lassen den Wolfsburger Autokonzern nicht los.

Konzernchef Matthias Müller musste dem Aufsichtsrat am Freitag einen ersten Zwischenbericht über die internen Ermittlungen in Sachen Tierversuche präsentieren. Wie ein Konzernsprecher nach der Sitzung des Kontrollgremiums am Freitagabend sagte, dauerten die internen Untersuchungen im VW-Konzern noch an.

Die skandalöse Abgasstudie mit Tierversuchen war Ende 2012 vom LRRI (Lovelace Respiratory Research Institute, US-Bundesstaat New Mexico) angestoßen und der deutschen Forschungsvereinigung EUGT angeboten worden. Die Autokonzerne Volkswagen, BMW und Daimler waren Gründer und Finanziers der EUGT.

Bei Volkswagen ist die interne Revision vom Vorstand mit den Ermittlungen beauftragt worden. Außerdem helfen die Wirtschaftsprüfer von Deloitte dabei.

Doch der Vorstand hat zusätzlich entschieden, die Ermittlungen auszuweiten. Nun werden sämtliche Versuchs-, Studien- und Forschungsprojekte, an denen das Unternehmen beteiligt war oder ist, von einer unabhängigen Stelle analysieren und prüfen zu lassen.

Diese freiwillige Selbstverpflichtung gehe über die bestehenden Compliance-Vorschriften und -prozesse hinaus, sagte der Konzernsprecher. In Deutschland gibt es bei Volkswagen etwa 1300 Forschungskooperationen, auf internationaler Ebene kommen weitere 1700 dazu.

Die zusätzlichen Untersuchungen werden „voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen“. Nach Abschluss der Untersuchungen würden „umgehend alle gegebenenfalls notwendigen Schritte zur Anpassung der entsprechenden Unternehmensregularien eingeleitet“, ergänzte der Sprecher.

Mit anderen Worten: Volkswagen wird Forschungsvorhaben aufkündigen, die gegen Ethik und Moral verstoßen. Intern ist die Rede davon, dass diese Ermittlungen ein Vierteljahr dauern könnten.

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