Milliardeninvestitionen in den USA: Bayer und Monsanto werben bei Trump für Fusion

Mittwoch, 18.01.2017 10:27 von

Bayer und Monsanto wollen den künftigen US-Präsidenten Donald Trump von ihrer Milliarden-Fusion überzeugen. Sie versprechen Großinvestitionen und neue Jobs in den USA .


Bayer und Monsanto versprechen Trump Investitionen und neue Jobs. - © Shutterstock.com / 360b

Kurz vor seiner Vereidigung am Freitag rühren Bayer und Monsanto beim designierten US-Präsidenten Donald Trump nochmal die Werbetrommel für ihre Fusion. Beide Unternehmen sicherten ihm Großinvestitionen und die Schaffung neuer Jobs in den USA zu, wie sie am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung bekanntgaben.

Tausende neue High-Tech-Jobs

Bayer und die künftige US-Tochter Monsanto wollen binnen der nächsten sechs Jahre 16 Milliarden Dollar in die Forschung im Agrarbereich stecken, mindestens die Hälfte davon in den USA. Die Investitionen würden tausende neue High-Tech-Jobs hervorbringen, heißt es weiter. Bayer-Chef Werner Baumann und Monsanto-Chef Hugh Grant trafen sich bereits vergangene Woche mit dem designierten US-Präsidenten. Beide Unternehmen bezeichneten das Treffen in der neu veröffentlichten Mitteilung als „sehr produktiv“. Konkrete Angaben eines Trump-Sprechers nach Medienberichten, wonach mindestens 3.000 neue High-Tech-Jobs in den USA entstehen sollen und zudem die mehr als 9.000 Monsanto-Stellen alle erhalten bleiben, wurden jedoch nicht bestätigt.

Die Schaffung von Jobs erklärte Trump bereits im Wahlkampf zu seiner obersten Priorität und setzte deshalb zuletzt vor allem die Automobilindustrie zunehmend mit Strafzoll-Drohungen unter Druck. Inzwischen kündigte bereits eine ganze Reihe großer Unternehmen Investitionen in den USA an, darunter General Motors, Fiat Chrysler, Ford, Wal-Mart und Amazon. Die angekündigten Stellenschaffungen reklamierte Trump nur wenig später für sich: „Mit all den Jobs, die ich zurück in die USA bringe (sogar vor dem Amtsantritt), mit all den neuen Autofabriken, die zurück in unser Land kommen und den massiven Kostensenkungen, die ich für militärische Käufe ausgehandelt habe, glaube ich, dass die Leute „große Dinge“ sehen“, twitterte er am Dienstag.

Zustimmung der Kartellbehörden benötigt

Im September kündigte Bayer offiziell die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto für 66 Milliarden Dollar an. Durch den Kauf würde das Dax-Unternehmen zum Weltmarktführer im Bereich Agrarchemie werden. Es wäre die bislang größte Übernahme eines ausländischen Konzerns durch ein deutsches Unternehmen. Um den Deal unter Dach und Fach zu bringen, benötigen beide Unternehmen allerdings noch die Zustimmung der Kartellbehörden – kein Wunder also, dass Bayer und Monsanto beim künftigen US-Präsidenten nochmal kräftig für die Fusion werden.

Auf die Aktien der beiden Unternehmen hatte die gemeinsame Mitteilung im frühen Handel am Mittwoch einen positiven Einfluss. Die Bayer-Aktie notierte am Vormittag zuletzt mit einem kräftigen Plus von 0,80 Prozent bei 101,25 Euro je Aktie. Die Aktie von Monsanto profitierte ebenfalls und konnte zuletzt mit einem Plus von 0,40 Prozent leicht zulegen.

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