Merkel will fairen Umgang mit "Welt"-Reporter in Türkei

Samstag, 18.02.2017 12:41 von

Die Bundesregierung macht sich bei der Türkei für den in Istanbul wegen angeblicher Terrorpropaganda festgehaltenen "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel stark. Bundeskanzlerin Angela Merkel pochte bei Regierungschef Binali Yildirim am Samstag persönlich auf eine faire und rechtsstaatliche Behandlung des Journalisten. Das Auswärtige Amt erklärte: "Natürlich tun wir alles, was wir können, um Deniz Yücel zu unterstützen." Der 43-Jährige mit deutschem und türkischem Pass hatte wie andere Medienvertreter über gehackte E-Mails von Energieminister Berat Albayrak berichtet. Darin ging es auch um eine Beeinflussung der Öffentlichkeit etwa durch falsche Twitter-Nachrichten. Albayrak ist ein Schwiegersohn von Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Nach Angaben der "Welt" werfen die türkischen Behörden Yücel Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Datenmissbrauch und Terrorpropaganda vor. Yücel habe sich am Dienstag in das Polizeipräsidium von Istanbul begeben, um sich den Fragen der Ermittler zu stellen. Nach den Regeln des Ausnahmezustandes in der Türkei kann er bis zu 14 Tage ohne Anhörung durch einen Richter festgehalten werden. Danach kann die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft beantragen.

Yücels Wohnung sei durchsucht worden, erklärte die "Welt". Die privaten E-Mails Albayraks hatte das linksgerichtete türkische Hacker-Kollektiv RedHack beschafft. Sie sind seit Anfang Dezember auf der Enthüllungsplattform Wikileaks frei zugänglich. In den Texten geht es unter anderem um die Kontrolle türkischer Medienkonzerne. Seit dem gescheiterten Militärputsch im Sommer hat die Regierung Tausende Kritiker festgesetzt.

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