Merck muss EU-Bußgeld zahlen

Mittwoch, 19.06.2013 15:00 von

Das Antidepressivum Citalopram gilt als Kassenschlager. Nach der Markteinführung haben mehrere Pharmafirmen den Preis hochgehalten. Dazu zählte auch Merck aus Darmstadt. Nun müssen die Firmen hohe EU-Bußgelder zahlen.

Der Darmstädter Pharmakonzern Merck muss wegen Preistreiberei ein EU-Bußgeld von 21,4 Millionen Euro zahlen. Nach Ansicht der EU-Kommission hat Merck 2002 mit mehreren anderen Pharmafirmen den Marktstart von billigeren Nachahmerprodukten des Antidepressivums Citalopram in Europa verzögert. Dieses Kartell habe auf Kosten der Patienten den Preis für den Arzneistoff hoch gehalten, sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Mittwoch in Brüssel. Die Merck KgaA erwägt nach eigenen Angaben, gegen das Bußgeld vor dem Europäischen Gerichtshof zu klagen.

Generika sind billigere Alternativen zu Marken-Medikamenten mit dem gleichen Wirkstoff. Sobald der Patentschutz für ein Präparat abläuft, dürfen Konkurrenten Generika produzieren. Dadurch sinken die Preise, aber eben auch die Gewinne der Marken-Hersteller. Almunia kritisierte die Firmen und sagte: Vereinbarungen dieser Art gehen direkt zulasten der Patienten und schaden den nationalen Gesundheitssystemen. So sei in Großbritannien nach dem Start eines Citalopram-Generikum der Preis um 90 Prozent nach unten gegangen.

Das Kartell startete auf Betreiben des dänischen Konzerns Lundbeck, der Citalopram entwickelte und dann dafür sorgte, dass Generika erst später auf den Markt kamen. Lundbeck muss daher die höchste Strafe von 93,8 Millionen Euro zahlen.

Auf vier Hersteller von Nachahmerprodukten, mit denen Lundbeck die Absprachen getroffen haben soll, entfällt eine Strafe von insgesamt 52,2 Millionen Euro. Dazu gehören die Merck KGaA - mit ihrer ehemaligen britischen Tochter Generics - sowie die europäische Firma Arrow, der US-Anbieter Alpharma und die indische Ranbaxy.Merck prüft Rechtsmittel

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