„Meilenstein im Kampf gegen Krebs“ – Nobelpreisträger legen Basis für Milliardenmarkt

Montag, 01.10.2018 19:50 von

James Allison und Tasuku Honjo haben die Grundlage für die Krebsimmuntherapie gelegt. Heute ist es das wachstumsstärkste Segment der Pharmabranche.

Für die Eiweißmoleküle, mit denen sich die Molekularbiologen James Allison in Texas und Tasuku Honjo in Kyoto in den frühen 90er-Jahren befassten, interessierte sich damals in der Pharmawelt niemand. Dabei hatten es die Forschungsobjekte in sich.

Denn die Zellproteine CTLA-4 und PD-1 fungieren beide als eine Art Bremse für das Immunsystem. Die beiden Wissenschaftler fanden heraus: Diese Wirkung machen sich viele Krebszellen zunutze, um die körpereigene Immunabwehr in die Irre zu führen.

Auf getrennten Wegen haben die beiden Forscher damit die Grundlagen für ein völlig neues Konzept in der Krebsbehandlung, die Krebsimmuntherapie, gelegt – und zugleich die Basis für einen neuen Milliardenmarkt im Pharmageschäft.

Am Montag wurden sie für ihre Pionierleistungen mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Ihre Entdeckung, so das Nobel-Komitee am schwedischen Karolinska Institut, markiere „einen Meilenstein im Kampf gegen Krebs“.

Tatsächlich ist die Bedeutung der Forschungsarbeiten sowohl in medizinischer als auch kommerzieller Hinsicht kaum zu unterschätzen. Die Idee, das Immunsystem gegen Krebs zu aktivieren, existiert zwar bereits seit fast 100 Jahren. Aber erst die grundlegenden Arbeiten von Allison und Honjo ebneten den Weg für echte klinische Erfolge.

Inzwischen gilt die Krebsimmuntherapie sowohl in der akademischen Forschung als auch in der industriellen Arzneimittelentwicklung als wichtigster und aussichtsreichster neuer Ansatz.

Wirkstoffe, die gezielt die Zellproteine PD-1 und CTLA-4 blockieren, sogenannte Checkpoint-Inhibitoren, entpuppten sich in klinischen Studien als überraschend erfolgreich: etwa bei Krebsarten, die in der Vergangenheit als unheilbar galten, wie Lungenkrebs oder metastasierendem Hautkrebs.

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