McDermotts Milliardendeal – SAP verkauft jetzt auch Gefühle

Montag, 12.11.2018 18:26 von

Acht Milliarden Dollar: Diese Summe zahlt SAP für den Marktforschungsspezialisten Qualtrics. Bill McDermott muss den hohen Kaufpreis rechtfertigen.

Bill McDermott wiederholt die Kampfansage immer und immer wieder: Der SAP-Chef will den Markt für Marketing- und Vertriebssoftware, kurz CRM, „neu erfinden“, wie er sich gern ausdrückt – und damit den langjährigen Rivalen Salesforce angreifen.

Jetzt demonstriert McDermott, wie ernst es ihm ist: Der Softwarekonzern kündigte an, das US-Unternehmen Qualtrics für acht Milliarden Dollar zu übernehmen.

Die beiden Firmen „schaffen eine neue Kategorie“, schwärmte McDermott. Mit den Produkten von Qualtrics kann SAP künftig in seiner Software nüchterne Betriebsdaten mit den Emotionen der Kunden verknüpfen.

Tatsächlich ist Qualtrics spezialisiert auf Lösungen für Online-Marktforschung. Unternehmen können damit ermitteln, wie zufrieden ihre Kunden und Mitarbeiter sind, wie ihre Marken und Produkte wahrgenommen werden, im besten Fall in Echtzeit. Dabei werten sie Umfragen, Äußerungen in den sozialen Medien und Kundenfeedback aus. Das Analysehaus Forrester sieht darin eine der führenden Lösungen am Markt.

SAP stärkt damit einerseits die eigene CRM-Sparte: Die Daten aus Qualtrics-Produkten könnten den Kunden des Softwareherstellers helfen, ihre Verkaufsprozesse zu verbessern, sagt Holger Schmidt, Analyst beim Bankhaus Metzler.

Das hat seinen Preis. Der deutsche Softwarekonzern zahlt acht Milliarden Dollar in bar, bei heutigem Kurs also ungefähr 7,1 Milliarden Euro. Damit bietet SAP das 20-Fache des Umsatzes – und das, obwohl Qualtrics kaum profitabel ist. Analysten und Aktionäre sehen den Deal daher nicht so euphorisch. Zumal er teuer ist: „Der Preis ist sehr ambitioniert, egal, wie man es rechnet“, sagt Holger Schmidt, Analyst beim Bankhaus Metzler. Der SAP-Kurs sank am Montag um bis zu fünf Prozent.

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