Luftverkehrswirtschaft kritisiert Brandenburg wegen Nachtflugverbots

Donnerstag, 21.02.2013 05:22 von

BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hat vor einer Ausweitung des Nachtflugverbots am künftigen Flughafen Berlin Brandenburg (BER) gewarnt. Damit würde sich Berlin vom Anspruch eines Hauptstadtflughafens verabschieden, sagte BDL-Präsident Klaus-Peter Siegloch der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). Hintergrund ist der überraschende Kurswechsel von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) bei diesem Thema. Brandenburgs rot-rote Landesregierung will sich ohne Einschränkungen einem Volksbegehren anschließen und für mehr Nachtruhe kämpfen.

"Die Tagesrandzeiten zu nutzen, ist für die Fluggesellschaften sehr wichtig", sagte Siegloch dem Blatt. "Sie entscheiden letztlich darüber, ob eine Airline am BER wirtschaftlich fliegen kann."

Platzeck - Regierungschef und Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens - will mit den anderen beiden Gesellschaftern, dem Bund und dem Land Berlin, einen Kompromiss aushandeln. Die Fluglärmgegner verlangen für die Zeit von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr ein Flugverbot. Das wird es nach der bislang geltenden Regelung nur von 0.00 Uhr bis 5.00 Uhr geben. Nach 22.00 Uhr und bis 6.00 Uhr gibt es Beschränkungen. Air Berlin-Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer forderte dem Blatt zufolge, den bestehenden Kompromiss zum Nachtflugverbot nicht neu zu verhandeln./aro/DP/zb

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