Lufthansa-Tochter Eurowings auch bald am Frankfurter Drehkreuz

Donnerstag, 24.11.2016 15:31 von

Nachdem Konkurrent Ryanair Anfang November verkündete, ab Frühjahr 2017 auch Flieger vom Flughafen Frankfurt starten zu lassen, legt die Lufthansa jetzt nach. Auch ihre Billigtochter Eurowings soll den größten deutschen Flughafen anfliegen.


Eurowings bald auch in Frankfurt auf der Rollbahn - © Boarding1Now istockphoto.com

Auf einer Fachtagung des Travel Industry Clubs in Frankfurt verkündete Lufthansa-Vorstandsmitglied Harry Hohmeister am Donnerstag: "Irgendwann wird die Eurowings auch nach Frankfurt fliegen." Hohmeister betonte jedoch, dass diese Entscheidung eine Reaktion auf Kundenbedürfnisse sei und keinen Gegenstoß zur künftigen Ryanair-Präsenz darstelle, die der Lufthansa auf ihrer Heimatbasis bereits ab Frühjahr mit zwei Maschinen Konkurrenz machen wird.

Strategieanpassungen notwendig

Während die Lufthansa ihre Billigtochter bislang von den Flughäfen in Frankfurt und München ferngehalten hatte, soll sich dies nun ändern. Es gebe auch am größten deutschen Flughafen eindeutige Punkt-Zu-Punkt-Verkehre, die nicht als Zulieferverbindungen für die Lufthansa-Langstrecke dienten, erklärte Hohmeister. Als Beispiel nannte er Flüge nach Heraklion auf Kreta. Sollte Eurowings diese Verbindungen preisgünstiger bedienen können als die Lufthansa, werde sie künftig auch auf solchen Strecken eingesetzt. Als Antwort auf die Air-France-Billigtochter Transavia sollen Eurowings-Flugzeuge bereits 2017 auch den Flughafen München ansteuern. Konkretere Angaben zum Zeitpunkt des Strategiewechsels machte Hohmeister jedoch nicht.

Bislang keine Rabatte für die Lufthansa

Hohmeister nutzte die Fachtagung auch, um die Lufthansa-Forderung an den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport erneut in den Mittelpunkt zu rücken. Dieser solle der Lufthansa die gleichen Rabatte gewähren, wie sie auch der Ryanair zugesagt wurden. Ein entsprechender Nachlass würde die Lufthansa auch in ihrer Kernmarke wieder wachstumsfähig machen.

Fraport hat bei seinem größten Aktionär, dem Land Hessen, eine neue Gebührenstruktur beantragt. Sie soll dem Flughafenbetreiber ermöglichen, seinen Neukunden hohe Rabatte zu gewähren. Den alteingesessenen Airlines sagt dieser Willkommens-Bonus selbstverständlich nicht zu, was einen enormen Protest gegen die Pläne auslöste. Condor-Chef Ralf Teckentrup bezeichnete das Vorgehen von Fraport in diesem Zusammenhang sogar als "Riesen-Sauerei".

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