Ölpreise legen weiter zu - Sorge vor härterer US-Gangart gegen Iran

Freitag, 23.03.2018 13:13 von

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag zugelegt und damit an die starken Gewinne auf Wochensicht angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 69,08 US-Dollar. Das waren 17 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 27 Cent auf 64,57 Dollar.

Marktbeobachter erklärten den aktuellen Anstieg mit der Sorge der Anleger vor einem schärferen Vorgehen der USA gegen das wichtige Förderland und Opec-Mitglied Iran. Allerdings hat sich der Auftrieb bei den Ölpreisen im Vormittagshandel wieder ein Stück weit abgeschwächt.

In der vergangenen Nacht wurde bekannt, dass US-Präsident Donald Trump seinen bisherigen Nationalen Sicherheitsberater Raymond McMaster durch John Bolton ersetzen wird. Bolton gilt als Hardliner, der die Kritik Trumps am Iran-Atomabkommen teilt. Er dürfte eine härtere Gangart in der Iran-Politik vertreten, erklärten Marktbeobachter den Anstieg der Ölpreise. Die neue Personalie im Weißen Haus verstärke die Sorge vor einer Zuspitzung der Lage im ölreichen Nahen Osten.

Bereits in den vergangenen Handelstagen hatte die Sorge vor neuen Sanktionen gegen den Iran den Ölpreisen Auftrieb gegeben. Seit Morgen ging es mit dem US-Ölpreis etwa vier Prozent nach oben und der Brent-Preis stieg um rund fünf Prozent.

Rohstoffexperten der Commerzbank erklärten den Anstieg der Ölpreise außerdem mit jüngsten Aussagen des saudi-arabischen Energieministers Khalid Al-Falih. Demnach könnte die von Opec-Staaten und anderen Förderländer wie Russland gemeinsam beschlossene Produktionskürzung auch im kommenden Jahr weiter in Kraft bleiben./jkr/jsl/fba

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