Lira gibt trotz heimlicher Zinserhöhung weiter nach

Montag, 20.08.2018 14:10 von

Die Lira gibt nach der Herabstufung durch die Ratingagenturen weiter nach. Ein Trick der Zentralbank soll helfen, die Währung zu stabilisieren.

Die Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor‘s (S&P) sehen die Kreditwürdigkeit der Türkei nur noch auf Ramschniveau. Der Kursverfall der türkischen Währung setzte sich am Montagvormittag aber nicht mehr im horrenden Tempo der Vorwoche fort. In der Spitze gab sie gegenüber dem US-Dollar um gut zwei Prozent nach. Zuletzt kostete ein Dollar 6,09 Lira gegenüber 5,97 Lira am Freitag.

Dennoch rechnen die Analysten der Commerzbank für diese Woche mit keinen geldpolitischen Erklärungen. In dieser Woche ist das islamische Opferfest, die Börsen bleiben in dem Land am Bosporus deshalb die ganze Woche geschlossen.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die türkische Zentralbank die Zinsen allerdings bereits über Umwege erhöht. Demnach bot die Zentralbank den Privatbanken gar kein Geld mehr zum Hauptzinssatz von 17,75 Prozent an. Sie müssen sich stattdessen Geld zum Tagesgeldsatz von 19,25 Prozent leihen.

Effektiv sind die Zinsen damit binnen einer Woche um 150 Basispunkte gestiegen. „Der Repo-Satz ist nicht mehr relevant, weil die gesamte Finanzierung zum Tagesgeldsatz erfolgt“, sagte Ziad Daoud, Chefökonom für den Nahen Osten bei Bloomberg. „Es wird interessant sein zu sehen, ob die Zentralbank hier stehen bleibt oder ob sie das späte Liquiditätsfenster nutzen wird, um die Zinsen weiter zu erhöhen.“

Würde die Zentralbank den Markt für den Tagesgeldsatz schließen, wären Kreditnehmer gezwungen, das späte Notfall-Liquiditätsfenster zu nutzen. Dort liegt der Zins derzeit bei 20,75 Prozent. Die Zentralbank könnte so die Zinsen über Umwege um insgesamt 300 Basispunkte erhöhen, ohne den Leitzins anzupassen.

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