Libanons junge Generation will Probleme unternehmerisch lösen

Donnerstag, 01.03.2018 17:23 von

In den Straßen quillt der Müll über und die Hisbollah dominiert das Land. Doch die jungen Bewohner des Libanon schöpfen dank digitaler Jobs Hoffnung.

Draußen ruft gerade der Muezzin zum Gebet, da fliegen in der Kantine eines unscheinbaren Hochhauses unweit des Beiruter Stadtzentrums die Pingpongbälle. Junge Leute in engen Jeans und Sneakers jagen sie über Tischtennisplatten. Arabisch mischt sich mit Englisch. 

Einige Etagen darüber hacken andere in die Tastaturen ihrer Laptops. Auf den Tischen stehen Flaschen mit Club-Mate, einem koffeinhaltigen Prickelsoda, das Partygängern weltweit durch die Nächte hilft. Im „Beirut Digital District“, einem hippen Firmenkonglomerat, trifft sich wie jeden Tag die libanesische Tech-Szene.

Dazu gehört auch Nour Atrissi. Sie sitzt an ihrem Schreibtisch, unterdrückt ein Gähnen und klappt ihr Notebook mit den bunten Aufklebern zu. Bis spät in die Nacht hat die junge Gründerin Glückwünsche entgegengenommen und Fragen von Journalisten beantwortet. Schließlich wurde ihre Firma „Teens Who Code“ gerade in ein Förderprogramm für Start-ups aufgenommen. 

Es gibt Geld, Trainings, Workshops, eine Reise ins Silicon Valley und besonders wichtig: Kontakt zu Investoren, die an die Idee der Muslimin glauben. Sie will über eine Plattform jungen Menschen das Programmieren beibringen, erst im Libanon, dann im Nahen Osten, schließlich überall dort, wo Menschen Englisch sprechen. So soll, wie Atrissi sagt, eine „neue Generation“ entstehen.

 Eine Generation, „die nicht so verkorkst und korrupt ist wie Libanons Eliten“. Gegen „Wasta“ wie es auf Arabisch heißt, ein System aus Filz und Vetternwirtschaft, will Atrissi so antreten. Ihre Waffe: Code. „Wer programmieren kann, verändert die Welt und braucht dafür weder Millionen noch die Unterstützung des Staates“, ist Atrissi überzeugt. „Code bietet uns völlig neue Möglichkeiten.“

Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Weitere Themen