Kursrallye bei Totimpfstoffen?: Valneva mit Kursexplosion nach Tests – Neuer Star am Impfstoff-Aktien-Himmel?

Donnerstag, 16.12.2021 11:09 von

Foto: Hendrik Schmidt dpa-Zentralbild/dpa-Bildfunk

Valneva legte am Donnerstag ermutigende Testergebnisse für seinen Impfstoffkandidaten vor. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung. Der Impfstoff soll rekombinante DNA-Technologie als Wirkstoffverstärker beinhalten.

Der Impfstoffkandidat VLA2001 des französischen Herstellers Valneva befindet sich aktuell bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) in einem beschleunigten Zulassungsverfahren. Nun meldete das Unternehmen erste Testergebnisse mit einer "hervorragenden Immunreaktion" auf die Booster-Impfung sieben bis acht Monate nach der zweiten Dosis mit dem Covid-19-Impfstoff.

Juan Carlos Jaramillo, Chief Medical Officer von Valneva, sagte: "Wir freuen uns enorm, über unsere ersten Booster-Daten berichten zu können, die bestätigen, dass VLA2001 die Immunität bei Teilnehmern, die VLA2001 als Erstimpfung erhalten hatten, signifikant verstärkte, und zwar unabhängig vom anfänglichen neutralisierenden Antikörperspiegel zum Zeitpunkt der Auffrischung. Eine Auffrischung mehrere Monate – in der Regel sechs Monate oder mehr – nach der Grundimmunisierung ist bei inaktivierten, adjuvantierten Impfstoffen im Allgemeinen wirksam."

Die Valneva-Aktie reagierte mit einem Kurssprung von zeitweise 11,18 Prozent auf 24,86 Euro.

Der Valneva-Inmpfstoff setzt auf einen inaktiven Virus und gilt damit als klassischer Totimpfstoff. Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, soll in dem Vakzin auch Wirkverstärker sein. In einem Bericht zitiert das Blatt das Paul-Ehrlich-Institut, laut dem der Impfstoffkandidat VLA2001 die Wirkverstärker Aluminiumhydroxid und CpG 1018 beinhaltet.

Während Aluminiumsalze seit über 80 Jahren in verschiedenen Impfstoffen als Wirkverstärker eingesetzt werden, sei CpG 1018 laut dem Zeitungsbericht bislang erst in einem Impfstoff gegen Hepatitis B der Firma Dynavax namens Heplisav B eingesetzt worden. Der Impfstoff sei seit dem 18.02.2021 in Europa zugelassen.

Die Stuttgarter Zeitung zitiert den Hersteller Dynavax dabei wie folgt: "In Studien konnte gezeigt werden, dass die Zugabe von CpG 1018 die Antikörperkonzentration im Blut erhöht, Helfer- und zytotoxische T-Zellpopulationen stimuliert und robuste T- und B-Zell-Gedächtnisantworten erzeugt."

Hergestellt wird CpG 1018 in Hefezellen durch rekombinante DNA-Technologie. Bei der Impfung mit Heplisav-B wurden nach der Injektion am häufigsten Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Ermüdung, Muskelschmerzen und Fieber als Nebenwirkungen genannt.

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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