Kupferpreis könnte wieder anziehen

Montag, 17.08.2015 14:22 von

Frankfurt / Main (GodmodeTrader.de) – Der LME-Industriemetallindex LMEX ist jüngst auf ein 6-Jahrestief gefallen und hat sich seit Erreichen seines Tops im Jahr 2011 etwa halbiert. Kupfer wird heute zu 5.093 US-Dollar / Tonne (-1,49%) gehandelt. Die Wirtschaftsschwäche Chinas und spekulative Verkäufe haben zum Rückgang beigetragen, analysiert das Rohstoffteam der Commerzbank. In der Woche zum 11. August bestand weiterhin ein Überhang der spekulativen Leerverkäufe – aus Sicht der Commerzbank-Analysten ist die Skepsis bei Kupfer überzogen. Sie argumentieren: Während die Risiken für die Nachfrage bereits eingepreist scheinen, seien die Angebotsrisiken nicht ausreichend berücksichtigt. Zahlreiche Meldungen über Produktions- und Transportunterbrechungen, ob in Chile, Indonesien, Sambia oder Polen könnten die Preise wieder anziehen lassen.

Ein Beispiel: In Chile, weltweit größtes Kupferproduktionsland, musste Codelco, die größte Kupfer produzierende Bergbaugesellschaft, die Arbeit stoppen. Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben heftige Regenfälle die Kupferproduktion in Chile zum Erliegen gebracht. Die schwersten Regenfälle seit 80 Jahren folgen auf sieben Jahren anhaltender Dürre, was den wasserintensiven Kupferabbau bereits gehemmt und verteuert hatte. Doch Codelco hat derzeit nicht nur mit ungünstigen Witterungsverhältnissen, sondern auch mit Streiks zu kämpfen. Dem Nachrichtenportal Reuters zufolge ist die Salvador Mine von Codelco aktuell stillgelegt und von Demonstranten besetzt.

Wie die Commerzbank-Analysten argumentieren, spricht darüber hinaus einiges dafür, dass die chinesische Nachfrage in den kommenden Monaten wieder anziehen könnte. Die umfassenden Stützungsmaßnahmen der Regierung dürften die Bauaktivität und damit die Kupfernachfrage anheizen.

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