Kraftwerk im Klassenraum

Donnerstag, 09.11.2017 17:53 von

Private Schulanbieter gehören zu den Vorreitern beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht. Doch wann sind VR-Brillen, E-Books und Smartboards wirklich sinnvoll? Ein Praxistest an der International School in Neuss.

Zu acht stehen sie hoch oben in den schottischen Bergen. Der Himmel ist klar, einige Hügel sind schneebedeckt, direkt vor den Augen glänzt ein tiefblauer Bergsee. Kilian O’Brien, Lehrer für Naturwissenschaften an der International School on the Rhine (ISR) in Neuss, ist heute mit seiner 11. Klasse hierhergekommen, um den Schülern zu zeigen wie ein Wasserkraftwerk funktioniert. „Dreht euch doch bitte mal alle um und kommt ans Geländer“, sagt O’Brien. Die Schüler folgen. „Boah, ist das tief“, ruft einer. Vor ihnen senkt sich die Stauwand des Kraftwerks rund 100 Meter nach unten. O’Brien hat sein Ziel erreicht. „Ihr könnt eure Brillen wieder abnehmen“, sagt er.

O’Brien und seine Schüler sind nicht wirklich vor Ort in Schottland. Mal eben in die Highlands zu fliegen, um ein Wasserkraftwerk anzuschauen – das würde selbst bei einer Privatschule zu finanziellen Engpässen führen. Ist aber auch gar nicht nötig, Virtual Reality (VR) macht’s möglich. Die ISR erprobt seit rund einem Jahr Hightech-Brillen im Unterricht, die den Trägern eine virtuelle Realität vorgaukeln. Und nicht nur das: Auch E-Books und einen 3D-Drucker hat die Schule angeschafft.

Wie kann man Schüler auf das digitale Zeitalter vorbereiten? Über diese Frage diskutieren Bildungspolitiker derzeit heftig. Deutschlands Schüler sind im internationalen Vergleich nicht gerade die Streber, wenn es um moderne Technologien geht. Das hat unter anderem die weltweite Studie ICILS 2013 gezeigt, bei der die Medienkompetenz von Achtklässlern abgefragt wurde. Deutschland landete nur im Mittelfeld – unbefriedigend.

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