Kostenfalle Offshore-Wind

Donnerstag, 19.01.2017 16:52 von

Die Preise für Windstrom auf hoher See fallen rasant – außer in Deutschland. Nun verspricht die Branche auch hierzulande die Kosten zu senken, dämpft aber die Erwartungen. Faule Ausreden, zürnen Kritiker.

Seit Jahren redet sich Norbert Giese den Mund fusselig. Der Leiter des Lenkungskreises Offshore-Windenergie beim Wirtschaftsverband VDMA schwärmt bei jeder Gelegenheit von den Vorteilen von Windrädern auf hoher See. Schließlich wehe der Wind über dem Meer stetiger und mit einer höheren Geschwindigkeit als an Land. Seine Lobbyarbeit hat sich bezahlt gemacht.

In der deutschen Nord- und Ostsee drehen sich mittlerweile 947 Windräder, die rund drei Millionen Haushalte mit grünem Strom versorgen. Die neuesten Ausbauzahlen, die am Donnerstag von Giese und der Offshore-Windbranche vorgestellt wurden, zeigen: Im Vergleich zu 2015 konnte die Stromerzeugung aus Meerwindanlagen im vergangenen Jahr um 57 Prozent gesteigert werden – auf 8,3 Terrawattstunden. Ein schöner Erfolg, der allerdings einen Schönheitsfehler hat: Er wurde teuer erkauft.

Während in Europa die Entgelte für Windstrom auf hoher See drastisch fallen, zahlen deutsche Verbraucher weiterhin teils drei Mal so hohe Vergütungen an Anlagenbetreiber. Ein Beispiel: Der schwedische Energiekonzern Vattenfall erklärte sich im Herbst vergangenen Jahres dazu bereit, den Windpark „Kriegers Flak“ in dänischen Gewässern zu errichten – mit einem Spottpreis von nur 4,99 Cent je Kilowattstunde Strom. In Deutschland erhalten Betreiber von Offshore-Windparks dagegen bis jetzt eine staatlich garantierte Vergütung je Kilowattstunde von anfänglich bis zu 19,4 Cent.

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