Vossloh: China und Russland sorgen für Kursdesaster

Freitag, 08.07.2011 14:40 von

Kein guter Tag für Vossloh: Gestern Abend hat die Gesellschaft eine Gewinnwarnung herausgegeben, heute wird sie dafür vom Markt fürchterlich bestraft. Das Minus liegt bis zum Mittag bei 13 Prozent. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob ein solcher Kursverfall wirklich gerechtfertigt ist. Wie so oft scheint der Markt auch diesmal wieder zunächst zu übertreiben. Die reduzierten Kurse könnten für manche Investoren Einstiegsmöglichkeiten darstellen.

Probleme in China, Russland und Südeuropa lassen Vossloh die Prognose für 2011 einkassieren. Eigentlich hatte man mit Rekordwerten beim Umsatz und beim Gewinn gerechnet, doch diese Träume sind geplatzt. Die neue Umsatzschätzung liegt bei 1,25 Milliarden Euro, zuvor war man von 1,4 Milliarden Euro ausgegangen. 2010 betrug der Umsatz 1,35 Milliarden Euro. Auch der operative Gewinn wird nicht die erhofften 160 Millionen Euro schaffen. 120 Millionen Euro bis 130 Millionen Euro sind realistischer. 2010 lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern bei 152 Millionen Euro. Die schlechten Nachrichten setzen sich sogar noch fort. Auch 2012 wird nicht so gut laufen, wie man es bisher erwartet hat. Die anvisierten 1,5 Milliarden Euro Umsatz werden zurückgenommen, jetzt heißt es nur noch, es gebe ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum.

Analysten sind von der Warnung überrascht, da es dem Unternehmen traditionell gelingt, die eigenen Prognosen zu übertreffen. Daher muss die Situation in China wirklich gravierend sein. Beim Bankhaus Lampe bestätigt man dennoch die Halteempfehlung. Das Kursziel wird jedoch von 103,00 Euro auf 87,00 Euro reduziert. Die Analysten der Nord LB ziehen ihre Kaufempfehlung zurück, das neue Rating lautet ebenfalls „halten“. Hier fällt das Kursziel von 104,00 Euro auf 88,00 Euro. Mittelfristig sollte Vossloh nach Ansicht der Analysten jedoch wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Allerdings ist unklar, wie lange die derzeitige Delle andauern wird.

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