Top-Experten diskutieren geopolitische Dominanz Chinas bei der Versorgung mit Lithium

Freitag, 05.08.2022 12:28 von

Auf Einladung der Branchenanalysten von Fastmarkets haben vergangene Woche drei Top-Experten aus dem Lithium-Sektor anlässlich des weltgrößten Forums für Lithium und Rohmaterialien in Phoenix, Arizona, eine bemerkenswerte Pannel-Diskussion über die geopolitischen Herausforderungen der künftigen Lithium-Versorgung bestritten. Die drei Diskutanten zählen aufgrund ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Lithiummarkt zu den globalen Meinungsführern: Joe Lewry, President von Global Lithium LLC, Chris Berry, President von House Mountain Partners und Daniel Jimenez, Founding Partner von ILI Markets.

Wir wollen Sie einladen, die 30minütige Diskussion unter dem folgenden Link nachzuhören:

Einige der wichtigen Erkenntnisse haben wir im Folgenden zusammengefasst:

China habe als First Mover der EV-Revolution eine dominante Stellung bei der Downstream Verarbeitung von Lithium zu Batteriezellen aufgebaut. Chris Berry schätzt den Anteil auf 80 Prozent. Gleichzeitig besitze China aber selbst keine nennenswerten Lithiumvorkommen. China sei daher gezwungen gewesen in Afrika oder Südamerika zu investieren, argumentiert Joe Lewry. Als Gegengewicht zur chinesischen Dominanz erwarten die drei Experten eine Tendenz zu einer stärkeren Regionalisierung beim Aufbau von Produktionskapazitäten.

In Südamerika sieht Joe Lewry Argentinien in einer Sonderrolle. Dort prognostiziert er das größte Wachstum (10 bis 15 neue Projekte), während Chile und Bolivien politisch bedingt der Entwicklung hinterherhinke.

Das Thema Recycling wird den Experten zufolge frühestens in einem Jahrzehnt eine nennenswerte Rolle spielen. Dann aber werde die Marktmacht sich langsam zugunsten der Automobilhersteller verschieben, die eigene Recycling-Ketten aufbauen werden.

Bis zu diesem Zeitpunkt – also noch mindestens ein Jahrzehnt – sehen die Experten eine strukturelle Knappheit beim Lithiumangebot, weil erst einmal ein Bestand aufgebaut werden müsse.

Das sind gute Nachrichten für die Lithium-Explorer, die wir auf Goldinvest.de beobachten:

Usha Resources (TSXV: USHA; FRA: JO0) wird in diesem Herbst ein Lithium-Sole Projekt vor den Toren von Las Vegas erstmals bohren. Das Projekt liegt nur vier Autostunden von der derzeit einzigen produzierenden Lithiummine der USA entfernt. Diese Mine wird seit den 60er Jahren von Albemarle betrieben. Wir sind gespannt auf die Bohrergebnisse von Usha.

Ion Energy (TSXV: ION; FRA 5YB) ist der First Mover in der Mongolei. Vor dem Hintergrund der Abhängigkeit Chinas von überseeischen Lithiumvorkommen dürfte die Mongolei aus chinesischer Sicht hohe Priorität besitzen. ION Energy wartet derzeit auf die Auswertung von ersten Bohrungen auf seinem Urgakh Naran-Projekt.

Portofino Resources (TSXV: POR; FRA: POTA) ist in Argentinien tätig. Der Yergo Salar liegt nur wenige Kilometer von dem Salar von Neolithium entfernt, den das chinesische Staatsunternehmen Zijin Mining im Januar 2022 für knapp 1 Mrd. Dollar erworben hat. Der Salar von Portofino ist zwar kleiner. Allerdings spricht geologisch viel für eine Verwandtschaft mit dem Salar von Neo Lithium. Portofino wartet schon seit geraumer Zeit, dass die Provinz Catamarca endlich die Bohrgenehmigung erteilt. Eine Genehmigung würde den Aktienpreis beflügeln. Außerdem hat Portofino im argentinischen Bundesstaats Salta eine wegweisende JV-Vereinbarung mit einem staatlichen Rohstoffunternehmen REMSA getroffen. Die Vereinbarung ermöglicht Portofino den Zugang zum Arizaro Salar, einem der größten Salare Südamerikas. Arizaro beherbergt bereits mehrere Lithiumprojekte von Weltrang, einschließlich kurzfristiger Produktionsprojekte von Ganfeng Lithium, Rio Tinto und dem französischen Bergbaukonglomerat Eramet. Darüber hinaus meldete das Explorationsunternehmen Lithium Chile Inc. vor kurzem eine hochgradige Ressource auf seinem angrenzenden Projekt Arizaro.

Ebenfalls in Argentinien und ebenfalls in der Provinz Catamarca hat Spey Resources (CSE: SPEX; FRA: 2JS) seine Liegenschaften. Das Inchuasi Projekt auf dem gleichnamigen Salar grenzt direkt an ein Projekt von Gangfeng Lithium an. Spey hat in diesem Frühjahr bereits seine Explorationsbohrungen durchgeführt und arbeitet gerade an der Aktualisierung seines 43-101-Berichts, um die Ergebnisse in eine neue Ressourcenberechnung einzubeziehen. Leider ist die SPEY-Aktie derzeit vom Handel ausgesetzt. Die Börsenaufsicht will den Handel erst freigeben, wenn der neue 43-101-Bericht veröffentlicht ist, was in Kürze der Fall sein dürfte.

Während der Sommermonate ist der Handel in vielen kleinen Lithium-Explorern eingeschlafen. Das Management ist – sofern das möglich ist – gut beraten, wichtige Nachrichten für den Herbst aufzusparen. Wir freuen uns schon auf den kommenden Newsflow.

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