Sixt: Profiteur der Aschewolke
Mittwoch, 21.04.2010 08:36 von Lars Erichsen, Atlas Research GmbH
Der
Autoverleiher Sixt ist für schnelle und schlagfertige Werbekampagnen
bekannt.
Auch die Krise der europäischen Luftfahrt wurde zum Wohle des
Unternehmens
umgedeutet. Statt in die Luft zu gehen wegen so viel Asche, solle man
lieber
für wenig Asche ein Fahrzeug bei Sixt mieten, so die Werbebotschaft.
Dabei muss
das Unternehmen derzeit kaum werben, denn Mietwagen sind
deutschlandweit
gesucht, seit die Flugzeuge auf dem Boden bleiben.
Doch Sixt
reagierte nicht nur mit schneller Werbung, sondern auch durch eine
Ausweitung
der Flotte um bis zu 2.000 Fahrzeuge europaweit. Bislang betreibt Sixt
70.000
Mietfahrzeuge in Europa. Die Aufstockung ist nötig und sinnvoll, denn
die
Auslastung der Flotte liegt derzeit nicht wie üblich um die 80 Prozent,
sondern
nahe 100 Prozent. Die Fahrzeuge wurden inzwischen von den Flughäfen
abgezogen
und an Bahnhöfe und Stationen in die Innenstädte verlegt. Natürlich
birgt die
Flottenausweitung auch Risiken, da niemand abschätzen kann, wie lange
der
Flugverkehr noch lahm gelegt ist. Kommt es zu einer schnellen
Wiederaufnahme,
könnten die durch die zusätzlichen Fahrzeuge entstehenden Kosten zum
Bumerang
werden. Bleibt der Luftraum jedoch noch länger geschlossen, dann dürfte
sich
das Geschäft lohnen. So oder so: Selbst wenn der Luftraum morgen wieder
geöffnet würde – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa –
würde es
noch eine ganze Weile dauern, bis die Airlines wieder ihren normalen
Betrieb
aufnehmen können. Bis dies soweit ist, profitieren Anbieter wie Sixt
von einer
Sonderkonjunktur. Zu begrüßen ist allerdings der Fakt, dass Sixt keine
neuen
Fahrzeuge zukauft, sondern Laufzeiten verlängert und bei
Gebrauchtwagenhändlern
stehende Fahrzeuge zurückholt. Dies hilft die Kosten im Zaum zu halten.
Zudem
kann Sixt auf diese Weise die Flotte schnell wieder verkleinern, wenn
sich die
Lage wieder normalisiert.
Mit
Spannung wird nun die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2009 und
die
Analystenkonferenz am heutigen Dienstag erwartet. Die Geschäftszahlen
sind
allerdings seit dem 11. März bekannt. Interessant wird vielmehr sein,
ob Sixt
etwas zur aktuellen Situation sagen wird. Im Geschäftsjahr 2009
übertraf Sixt
jedenfalls die eigenen Erwartungen und erzielte einen Konzernüberschuss
von
10,4 Mio. Euro. Enttäuscht hat allerdings die Prognose des Unternehmens
für das
Geschäftsjahr 2010, in dem ein Umsatzrückgang erwartet wird. Gut
möglich, dass
Sixt nun die Chance sieht, einen Umsatzzuwachs zu erzielen.
Während
Lufthansa & Co. abstürzen, könnte die Sixt-Aktie zum Höhenflug
abheben. Doch
die Aktie ist derzeit sehr volatil, weshalb es wichtig ist, den
richtigen
Zeitpunkt für den Einstieg abzupassen. Im DaxVestor zeigen wir Ihnen,
wie Sie
von den guten Aussichten der Aktie profitieren.
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Stefan Böhm
Chefredakteur
DaxVestor
http://www.dax-vestor.de