Johnson & Johnson Aktie – Ewiger Gewinner für dein Depot?

Montag, 29.06.2020 14:44 von

Die Johnson & Johnson Aktie ist ein Basisinvestment für langfristige Aktionäre. Die Aktie ist kein spekulativer Wert, mit dem du durch hohes Risiko hohe Kursgewinne erzielen kannst. Ich würde Johnson & Johnson eher als „set it and forget it” Investment bezeichnen. Damit meine ich, dass man die Aktie kauft und dann einfach liegen lässt und „vergisst“. Steigende Dividenden und Kursgewinne summieren sich dann über die Jahre zu einer stattlichen Rendite auf.

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Diese Strategie funktioniert jedoch nur bei Unternehmen mit langfristig erfolgreichen Geschäftsmodellen. Dass dies auf Johnson & Johnson zutrifft, erkennst du an der Dividendenhistorie des Unternehmens. Seit 58 Jahren ist die Dividende jedes Jahr erhöht worden. Wer vor 10 Jahren eingestiegen ist, hat sein Geld dank der Dividenden und Kursgewinne inzwischen fast verdoppelt. Weshalb die Johnson & Johnson Aktie sich bisher so gut entwickelt hat und ob es so weiter geht, erfährst du in dieser Analyse.

Johnson & Johnson Aktie
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Land USA
Branche Transport
Isin US4781601046
Marktkapitalisierung 328,7 Milliarden €
Dividendenrendite 2,8%
Stabilität Dividende 1,0 von max. 1.0
Stabilität Gewinn 0,94 von max. 1.0

Das Geschäftsmodell: So verdient Johnson & Johnson Geld

Johnson & Johnson ist ein weltweit agierendes Unternehmen, das pharmazeutische Produkte, medizinische Geräte und Konsumgüter herstellt. Johnson & Johnsons Historie reicht weit in die Vergangenheit zurück. Gegründet wurde das Unternehmen bereits im Jahr 1886. Heute ist es eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. Zum Stichtag am 31. März 2020 war Johnson & Johnson das zehntgrößte Unternehmen gemessen an der Marktkapitalisierung.

Medizinische Forschung bei Johnson & Johnson (Quelle: jnjinnovation.com)

Johnsons & Johnson existiert also seit über 100 Jahren und hat sich zu einem äußerst erfolgreichen Unternehmen entwickelt. Über so einen langen Zeitraum zu bestehen und erfolgreich zu sein, geht nur mit einem guten Geschäftskonzept und einem guten Management. Das Geschäftsmodell von Johnson & Johnson ist in drei Segmente strukturiert: „Consumer Health Products“, „Medical Devices“ und „Pharmaceutical Products“. Die Pharmaziesparte macht dabei mit 51 Prozent den größten Anteil am Umsatz aus. „Medical Devices“ steuert 32 Prozent zum Umsatz bei. „Consumer Health“ ist das kleinste Segment und generiert 17 Prozent der Umsätze.

Revenues by segments of Johnson & Johnson (Quelle: FactSet Workstation)

Consumer (Health Products)

Dieses Segment beinhaltet sämtliche Produkte, die für den Konsum durch den privaten Endkunden gedacht sind. Das sind zum Beispiel Produkte für die Haut- und Mundpflege, sowie Wundbehandlung, aber auch Produkte für Babys und Pflegeprodukte für Frauen. Die Marken Penaten, Neutrogena und Nicorette aus diesem Segment kennst du bestimmt.

Der Skandal um verseuchtes Babypulver

Im Jahr 2018 geriet Johnson & Johnson unter Feuer als schon lange schwelende Anschuldigungen von Asbestrückständen im Babypuder des Unternehmens erneut aufflammten. Asbest gilt als stark krebserregend. Johnson & Johnson dementierte die Behauptungen zunächst. Später musste das Unternehmen aber zehntausende Produkte zurückrufen, weil von der US-Behörde FDA Spuren von Asbest im Puder nachgewiesen wurden. Leider war das noch nicht das Ende der Misere. Das Management von Johnson & Johnson hatte laut Journalisten von Reuters bereits mehrere Jahrzehnte von der Existenz von Asbest im Babypuder gewusst und dieses Problem nicht öffentlich gemacht.

Johnson & Johnson wurde zu einer Schadensersatzzahlung von 4.7 Milliarden USD verurteilt. Der Versuch das Urteil zu kippen war nicht erfolgreich. Allerdings wurde die Summe erst kürzlich in einem neuen Urteil auf 2.1 Milliarden USD reduziert.

PR-technisch war die Aktion ein Desaster. Auch moralisch sind solche Geschäftspraktiken fraglich. Als Aktionär von Johnson & Johnson bist du langfristig aber geschützt. Der Aktienkurs gab nach der Enthüllung zwar stark nach. Der Aktienkurs hat sich inzwischen aber wieder erholt. Weiterhin ist die Schadensersatzsumme für Johnson & Johnson eher ärgerlich als ein tatsächliches Problem. 2 Milliarden sind 20 Prozent des Überschusses im letzten Jahr. Darin sind Investitionen und Dividenden schon eingerechnet. Der Schadensersatz beschneidet also keineswegs den zukünftigen Geschäftserfolg von Johnson & Johnson.

Medical Devices

Wie der Name vermuten lässt, befasst sich dieses Segment mit der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von medizinischen Geräten. Für diese Geräte ist nicht der private Konsument die Zielgruppe. Verkauft werden sie an Großhändler oder direkt an Krankenhäuser. Johnson & Johnson bietet in diesem Segment unter anderem Produkte für den orthopädischen Einsatz und für Operationen an.

Pharmaceutical Products

Das Pharmazie-Segment ist die mit Abstand wichtigste Sparte von Johnson & Johnson. Rund die Hälfte aller Umsätze werden mit diesen Produkten erzielt. Ein Teil dieses Segments ist derzeit besonders relevant: Die Entwicklung von Impfstoffen. Johnson & Johnson nimmt ebenfalls am Rennen für einen Covid-19 Impfstoff teil. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Krebsforschung. Bis die Krankheit vielleicht eines Tages besiegt ist, gibt es noch eine Menge zu Forschen. Johnson & Johnson wird also noch lange ein funktionierendes Geschäftsmodell haben. Die PR-Abteilung von Johnson & Johnson würde sagen, dass du als Aktionär die Gesundheitsversorgung der Menschheit verbesserst und dabei gleichzeitig eine stattliche Rendite erzielst.