Fresenius Medical Care-Anleihen: offensiv und defensiv

Dienstag, 14.11.2017 11:41 von

Fresenius Medical Care (FMC) (ISIN: DE0005785802) ist der größte globale Anbieter von Dienstleistungen und Produkten für Menschen mit chronischem Nierenversagen. Rund 3 Millionen Patienten weltweit müssen sich nach Aussage des Konzerns regelmäßig der lebenswichtigen Dialysebehandlung unterziehen; das Bad Homburger DAX-Unternehmen bildet mit einem Netzwerk von 3.700 Dialysekliniken für mehr als 310.000 Patienten weltweit, der Herstellung der benötigten Geräte und des Zubehörs sowie Versorgungsmanagement-Leistungen die gesamte Wertschöpfungskette der Patientenversorgung ab. Als Medizinunternehmen mit einer weitgehend konjunkturunabhängigen Nachfrage gehört die FMC-Aktie zu den eher defensiven Titeln ohne die etwa für Zykliker typischen Kursausschläge. Wer das Risiko eines Direktinvestments weiter reduzieren möchte, könnte auf eine Aktienanleihe setzen und bereits bei einer Seitwärtsentwicklung oder gar leicht fallenden Kursen profitieren.

10 Monate Restlaufzeit - Basispreise für diverse Risikoprofile   

Moderate Optimisten, die von seitwärtstendierenden Kursen ausgehen, könnten zur ISIN DE000UV0TGH0 greifen: Bei dieser Aktienanleihe liegt der Basispreis mit 81 Euro in etwa auf Höhe des aktuellen Kursniveaus (83 Euro); die Aktie sollte am Bewertungstag (20.09.2018) zumindest auf dem Level des Basispreises notieren. Ohne (nennenswerten) Sicherheitspuffer - abgesehen von den Zinsen - fällt die mögliche Maximalrendite mit 6,5 Prozent p.a. entsprechend attraktiv aus.

Vorsichtigere Anleger könnten mit einer defensiveren Aktienanleihe (ISIN DE000UX3GQ06) punkten und von einem 15-prozentigen Sicherheitspuffer profitieren: Sofern die Aktie am Bewertungstag (20.09.2018) gegenüber dem aktuellen Kurs nicht mehr als 13 Euro nachgibt und unterhalb des Basispreises von 70 Euro schließt, erzielen sie die Maximalrendite von 2,9 Prozent p.a.

Die Zinszahlungen in Höhe von 5,4 bzw. 2,6 Prozent erfolgen unabhängig von der Aktienkursentwicklung. Zwischenzeitliche Kursverluste sind für die Rückzahlung nicht relevant, es gilt allein der Aktienschlusskurs am Bewertungstag. Sollte dieser aber unter dem Basispreis liegen, erfolgt anstelle der Rückzahlung die Lieferung von 12 bzw. 14 Aktien gemäß Bezugsverhältnis (= 1.000 Euro Nominalwert / 81 bzw. 70 Euro Basispreis). Sofern diese später zu Kursen unterhalb des Basispreises verkauft werden, entstehen Verluste.

ZertifikateReport-Fazit: Die Aktienanleihen sprechen grundsätzlich aktienaffine Anleger an, die angesichts der relativ hohen Indexstände kurzfristig eine auf steigende Kurse ausgerichtete Positionierung drosseln und bereits mit einer Seitwärtsbewegung interessante Renditen erzielen möchten. Beide Aktienanleihen notieren derzeit unter pari und ermöglichen daher eine Zusatzrendite über die Kuponzahlungen hinaus.

Autor: Thorsten Welgen

Quelle: zertifikatereport.de

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