Euro-Bund-Future: Was ist denn nun schon wieder passiert?

Donnerstag, 06.06.2019 08:12 von

Viermal im Jahr wird der Kurs des Euro-Bund-Futures vom Rollover in den neuen Kontrakt verzerrt. Und wenn das Sorgenbarometer wie in diesem Jahr beim Wechsel vom Juni auf September einen solch großen Sprung nach oben macht, dann fragt sich sicherlich mancher Marktbeobachter: „Was ist denn nun schon wieder passiert?“

Diese Anpassung ist mathematisch zu begründen und hängt von vielen Faktoren ab. Somit ist dieser Anstieg des Kurses um ca. 2,45 PP nicht gleichbedeutend mit einem weiteren Renditerutsch bei 10-jährigen Bundesanleihen. Jedoch sind die im Juni erreichten -0,228% bereits als neuer trauriger Rekord Sinnbild der Verunsicherung an den Finanzmärkten. Bei den anderen Futures wie dem Buxl notiert der neue Kontrakt ca. 1,50 PP und beim Bobl ca. 0,03 PP unter dem alten, wobei der Euro-Schatz-Future sogar drei Nachkommastellen höher gepreist wird.

Charttechnisch ist der Euro-Bund-Future weiterhin in einem steilen Aufwärtstrend eingebettet. Wie lange diese Flucht in den sicheren Hafen noch beibehalten wird, kann man nicht seriös prognostizieren. Aber selbstverständlich steigt auf diesem hohen Niveau die Gefahr, dass bei Umschichtungen (raus aus Bonds und rein in Aktien) alle in Betracht gezogenen Unterstützungslinien schnell zur Makulatur verkommen können. So ist zwar die psychologische 171%-Marke nicht zu unterschätzen, aber ein erstes, stabiles Netz ist bei ca. 170,36% gespannt worden. Nach oben blickend ist das bisherige Hoch bei 171,34% vorerst das „Non plus ultra“. Aktuell notiert das Rentenbarometer bei ca. 171,28%, was einer Rendite der 10-jährigen Benchmark-Anleihe von ca. -0,228% entspricht.

Weitere Themen