Euro-Bund-Future: Orientierung gesucht

Donnerstag, 02.05.2019 08:29 von

Nachdem im Euroraum weiterhin die Konjunktur nicht auf Hochtouren läuft und der EZB-Vize Luis de Guindos den Banken in Aussicht stellte, dass die Zinsen noch lange niedrig bleiben werden, waren Anleihen wieder gefragt. Hauptsächlich wurden allerdings Anleihen der Peripherie gekauft und bei den 10-jährigen deutschen Staatsanleihen ist die Rendite zwar wieder positiv, aber so wirklich kann man sich von der Nullrendite-Linie noch nicht lösen.

In den vergangenen Handelstagen hat sich zwar beim Euro-Bund-Future charttechnisch eine abwärtsgerichtete Treppe abgezeichnet, doch das sollte angesichts der gestrigen Zinsentscheidung in den USA nicht überbewertet werden. Denn mit einer Europäischen Zentralbank, die als Sicherheitsnetz fungiert, fühlen sich Staatsanleihen aus Italien, Spanien, Portugal und auch Griechenland für viele Investoren immer noch als risikofrei an. Zwar ist nicht auszuschließen, dass Umschichtungen zulasten Deutschlands und zugunsten der Peripherie das Rentenbarometer noch etwas unter Druck setzen können, aber eine erste Unterstützungslinie verläuft bei der psychologischen Marke von 165%. Sollte diese jedoch nachhaltig durchbrochen werden, so rücken weitere Auffanglinien bei 164,50% und bei 164,12% in den Fokus. Trotz der negativen Tendenz zum Monatsende darf aber auch der Blick nach nur nach unten gerichtet werden. So verläuft beispielsweise bei ca. 165,53% eine erste Widerstandslinie auf dem Weg zur 166%-Hürde.

Auch besteht momentan keine Veranlassung, sich im Rentenhandel analog der alten Börsenweisheit: "Sell in may and go away" zu positionieren. Aktuell notiert das Sorgenbarometer der Eurozone bei ca. 165,17%, was einer Rendite der 10-jährigen Benchmark-Anleihe von ca. +0,023% entspricht.

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