Euro-Bund-Future: Die Luft wird dünner

Donnerstag, 30.05.2019 08:23 von

Mit einem atemberaubenden Tempo hat das Sorgenbarometer nun auch die Hürde bei 168% zumindest kurzfristig überspringen können. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die dunklen Wolken mit den Themen „Hard-Brexit-Angst“ oder „Salvini hat keine Lust auf EU-Regeln“ oder „Handelskonflikt“ bedrohlich über Europa hängenbleiben oder sich früher oder später wieder verflüchtigen. Jedoch sieht es momentan ganz danach aus, dass die schlechte Aktienmarktentwicklung und die Angst vieler Investoren vor einer Eskalation der bekannten Themen die Renditen weitere in den Keller treiben. Solange die Notenbanken mittels ihrer Geldpolitik die Mär vom „risikolosen Investieren in Bonds“ am Leben halten, ist kein dramatisches Ende dieses Trends in Sicht und inzwischen erwarten die Marktteilnehmer in den USA schon wieder drei Zinssenkungen ihrer heimischen Notenbank bis Ende 2020.

Dies hätte natürlich auch Auswirkungen auf die Kursentwicklung deutscher Staatsanleihen. Jedoch vorerst wird die kurzfristige Entwicklung davon abhängen, ob sich die Aktienmärkte weltweit wieder fangen oder weiter Anlass zur Sorge geben. Jedoch sollte man immer daran denken, dass schlechte Nachrichten für den Aktienmarkt nicht immer nur steigende Bondkurse nach sich ziehen und dass auch irgendwann ein Punkt erreicht ist, an dem Gewinnmitnahmen einsetzen. Fakt ist aber auch, dass die Luft in der Region des bisherigen Renditetiefs immer dünner wird.

Charttechnisch ist das nachhaltige Überwinden der psychologischen 168%-Marke unabdingbar, um neue Höchstkurse bei den Bonds erzielen zu können. Nach unten ist bei ca. 167,35% ein erster Widerstand auszumachen. Aktuell notiert der Euro-Bund-Future bei ca. 167,91%, was einer 10-Jahres Rendite für Bunds von ca. -0,167% entspricht.

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