EUR/ZAR: Kommt der Rand wieder unter Druck?

Samstag, 31.05.2014 09:50 von

Es gibt derzeit wenig in Südafrika, das Hoffnung auf eine wirtschaftliche Verbesserung macht. Die Arbeitslosenquote verharrt bei über 24 Prozent, die Wirtschaft wird erschüttert von Streiks, die schlechte Infrastruktur hemmt das Wachstum und die Inflationsrate stieg zuletzt über 6 Prozent. Der ANC-Regierung ist es in den letzten Jahren nicht gelungen, die tiefgreifenden strukturellen Probleme im wirtschaftlich stärksten Land Afrikas ernsthaft anzugehen. Und das neue Kabinett des wiedergewählten Jacob Zuma wird den meisten Südafrika-Experten zufolge daran kaum etwas ändern. Trotzdem konnte sich der Rand seit Anfang Februar nicht nur stabilisieren, sondern auch einen kleinen Teil des Wertverlusts der letzten zwei Jahre wieder wettmachen. Dafür sind vor allem der wieder gestiegene Risikoappetit der internationalen Anleger und die Hoffnung auf eine Belebung der globalen Rohstoffnachfrage verantwortlich.

 

Die Notenbank schiebt nötige Zinserhöhungen hinaus

Aus Südafrika selbst kommen kaum positiven Impulse. Die inländische Nachfrage bleibt wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der hohen Inflation schwach, das zeigte auch der überraschende Rückgang beim BIP im ersten Quartal. Dazu kommt, dass die wichtige Platinindustrie seit Januar durch den längsten Streik der südafrikanischen Geschichte lahmgelegt ist. Die Notenbank SARB nahm daher von einer weiteren Zinserhöhung Abstand, obwohl die Inflationsrate über die obere Marke des Zielkorridors von 3 bis 6 Prozent gestiegen ist und auch auf hohem Niveau verharren wird. Die anhaltenden Defizite in der Leistungsbilanz und im Staatshaushalt machen die Währung zudem gerade in Krisenzeiten anfällig.

 

Fazit

Der relativ hohe Leitzins von 5,50 Prozent und die Erwartung weiterer Zinsanhebungen ist der Hauptgrund für die Kurserholung beim Rand. Mittelfristig kann der Abwärtsdruck noch anhalten, nachdem EUR/ZAR den langfristigen Aufwärtstrend gebrochen hat. Wegen des schlechten fundamentalen Umfelds ist aber langfristig bestenfalls eine Seitwärtsbewegung zu erwarten.

 

 

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