ETF-Abflüsse verhindern stärkeren Anstieg der Goldnachfrage

Freitag, 02.11.2018 12:35 von

Angaben des World Gold Council (WGC) zufolge blieb die Goldnachfrage im dritten Quartal 2018 quasi unverändert. Hohe Mittelabflüsse aus mit Gold hinterlegten, börsennotierten Fonds (ETFs) wurden demzufolge dadurch ausgeglichen, dass die Konsumenten die niedrigeren Preise zum Einkauf nutzten.

Wie der WGC meldete, lag die weltweite Goldnachfrage im dritten Quartal bei 964,3 Tonnen und damit im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Tonnen höher. Die Experten wiesen darauf hin, dass der Turnaround in der Goldnachfrage durch massive Abflüsse in Höhe von 103,2 Mio. Tonnen aus Gold-ETFs begrenzt wurde.

Vor allem im nordamerikanischen Markt sei dies zu beobachten gewesen, hieß es. Dieser habe 73% der Mittelabflüsse ausgemacht, da die Anleger den steigenden Aktienmärkten und den optimistischen Erwartungen an das US-Wirtschaftswachstum mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätten.

Im kompletten Kontrast dazu habe die physische Goldnachfrage gestanden, berichtete der WGC weiter. Weltweit hätten die Anleger ihre Goldbestände angesichts des niedrigen Preises für das gelbe Metall aufgestockt. Im Jahresvergleich sei beispielsweise die Nachfrage nach Münzen und Barren um 28% gestiegen und habe im dritten Quartal 298,1 Tonnen erreicht, wobei aus allen Märkten Wachstum gemeldet worden sei.

Nachfrage nach Goldbarren und Münzen deutlich gestiegen

China, der weltweit größte Markt für Barren und Münzen, habe gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Nachfrageanstieg von 25% erlebt und die Goldnachfrage in Indien ein Fünfeinhalbjahreshoch erreicht, so der WGC. Und selbst der US-amerikanische Markt für Barren und Münzen habe Lebenszeichen gezeigt. Dort sei die Nachfrage nach dem Edelmetall um 74% auf 10,5 Tonnen gestiegen.

Auch die Schmucknachfrage konnte den Experten zufolge im dritten Quartal zulegen und stieg um 6% auf 535,7 Tonnen Gold. Vor allem in Indien und China sei auf Grund der niedrigeren Preise ein solides Wachstum zu erkennen gewesen.

Notenbanken kaufen verstärkt Gold

Darüber hinaus heißt es in dem Bericht weiter, sei die Nachfrage aus dem Notenbanksektor im Septemberquartal ein wichtiger Nachfragefaktor gewesen. Russland, die Türkei und Kasachstan hätten dabei am meisten Gold gekauft. Insgesamt hätten Zentralbanken im dritten Quartal 148,4 Tonnen des Edelmetalls erworben, was einen Anstieg von 22% im Jahresvergleich bedeute und die höchste Quartalsnachfrage seit dem vierten Quartal 2015 darstelle, erklärte der WGC. Zu den neuen Teilnehmern hätten dabei die Zentralbanken Indiens, Polens und Ungarns gehört.

Auch aus dem Technologiesektor sei zudem ein kleiner Anstieg der Goldnachfrage zu beobachten gewesen, führten die Experten weiter aus. Der Anstieg von 1% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei vor allem auf den Leiterplattensektor zurückzuführen, hieß es. Demgegenüber habe aber ein überraschender Rückgang der Goldnachfrage aus dem Mobilfunksektor gestanden.

Goldminenproduktion auf Rekordniveau

Das Goldangebot auf der anderen Seite sei im dritten Quartal gegenüber 2017 leicht gesunken, so der WGC weiter. Das Produktionswachstum sei durch die verstärkte Auflösung von Hedging-Verträgen und niedrigere Recyclingraten ausgeglichen worden.

Der Rekordproduktion des dritten Quartals von 875,3 Tonnen Gold (+1,9%) habe ein Rückgang des Hedge Books auf 197 Tonnen gegenübergestanden, während das Angebot aus dem Recycling um 4% gefallen sei. Der WGC erwartet angesichts des wiedererstarkten Optimismus der Branche, dass die Goldminenproduktion erst einmal weiter zulegen wird.


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