Die Ohnmacht der Bank of Japan

Dienstag, 05.04.2016 11:00 von

Jetzt haben die japanischen Notenbanker doch alles unternommen, um den Yen zu schwächen und damit den Export anzukurbeln: Ende Januar wurden sogar überraschend negative Einlagezinsen für Geschäftsbanken im Stil der EZB eingeführt. Und wie danken es die Devisenhändler der Bank of Japan? Sie kaufen den Yen und lassen den Wechselkurs zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Ende 2014 fallen. Nationale Geldpolitik bekommt offenbar ihre Grenzen aufgezeigt.

Ist die Stärke des Yen von Dauer?
Manche Experten ziehen daraus den Schluss, dass drei Jahre expansiver japanischer Geld- und Fiskalpolitik am Devisenmarkt eingepreist seien. Tatsächlich steht USD/JPY trotz der Gegenbewegung der letzten Wochen immer noch fast 40 Prozent höher als Ende 2012. Trotzdem rechnen der Agentur Bloomberg zufolge die Devisenexperten im Schnitt in den nächsten 12 Monaten wieder mit einem Anstieg von USD/JPY auf 118 Yen. Branchenprimus Goldman Sachs geht aber deutlich weiter und erwartet einen Anstieg von USD/JPY auf 130 Yen. Dessen Devisenexperten raten nicht nur beim Yen, sondern auch bei den anderen asiatischen Währungen zum Verkauf.

US-Notenbank gibt weiterhin den Takt vor
Das Argument von Goldman Sachs: Die stärkste Rallye seit 2008 bei den Asien-Währungen im 1. Quartal 2016 war übertrieben. Ursache sei der Richtungswechsel der US-Notenbank und die damit verbundene Schwäche des US-Dollars gewesen. Am Markt werde aber die Bereitschaft der Fed zu Zinserhöhungen inzwischen unterschätzt. Der Greenback werde daher im Jahresverlauf wieder erstarken, Verlierer seien die asiatischen Währungen, darunter Yen, Yuan und Won. Ich erwarte zwar keinen massiven Abwertungsdruck auf die Asien-Währungen, aber in einem hat Goldman Sachs Recht: Es ist und bleibt die US-Notenbank, die mit ihrer Politik  am Devisenmarkt die Musik macht und den Takt vorgibt.


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