Der Realitäts-Check: Zahlungen über Instagram!
Samstag, 10.11.2018 08:36 von Markus Miller, GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U.
Instagram gehört zu Facebook und ist überwiegend bekannt als reine
Bilder-Plattform, auf der Sie beispielsweise Fotos mit Ihren Kontakten,
oder auch der Öffentlichkeit teilen können, falls Sie beruflich
Instagram als Marketing- und Vertriebs-Tool nutzen. Längst wurde das
enorme Potenzial der vielen Millionen Nutzer auf Instagram für den
E-Commerce, also den Online-Handel entdeckt. Aktuell testet Instagram
bereits eine direkt in die App integrierte Bezahlfunktion.
Wie weit ist diese Funktion bereits und was bedeutet sie für Händler?
Roger Niederer vom Unternehmen SIX Payment Services hat vor dem
Hintergrund dieser Entwicklungen aktuell eine sehr interessante Analyse
erstellt, in Form eines „Reality Checks“. Nachfolgend habe ich für Sie
die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.
Check 1: Jeder kann nun alle Produkte über Instagram bezahlen
Bislang wurde das Feature nur bei einigen ausgewählten Nutzern in
Großbritannien und den USA aktiviert. Außerdem will sich Instagram,
zumindest vorerst, auf bestimmte Sektoren konzentrieren. So gehört zu
den wenigen Unternehmen, die die Bezahlfunktion bereits anbieten, die
Reservierungsplattform Resy. Aber auch Kino-Tickets sollen demnächst
über Instagram reserviert und direkt bezahlt werden können. Es ist
anzunehmen, dass sich die Bezahlfunktion in Zukunft flächendeckend
durchsetzen wird. Denn auch die „Shopable Tags“ wurden zunächst für ein
begrenztes Marken-Portfolio eingeführt und sind nun ein wichtiger
Bestandteil der App.
Check 2: Wie läuft der Bezahlvorgang ab und wie verdient Instagram daran?
Um die Payment-Funktion zu verwenden müssen Instagram-Nutzer eine
Kredit- oder Debitkarte hinterlegen und eine PIN-Nummer definieren.
Dadurch lassen sich Zahlungen direkt in der App abwickeln. Bisher werden
Nutzer, die einen Kauf-Button anklicken, über einen integrierten
Browser auf den Onlineshop eines Unternehmens geleitet. Dort müssen sie
sich wie gewohnt anmelden oder gegebenenfalls neu registrieren, was
natürlich alles Zeit kostet. Die neue Funktion dürfte den Bezahlvorgang
deutlich verkürzen. Noch ist nicht klar, ob der Dienst Händler zur Kasse
bitten möchte. Das Angebot würde sich vermutlich auch ohne Gebühr für
den Anbieter lohnen, schließlich kann man davon ausgehen, dass
Unternehmen verstärkt Werbung auf der Plattform schalten werden, wenn
ein Direktkauf möglich ist.
Check 3: Wie wirkt sich die Neuerung auf den deutschen Markt aus?
Instagram hatte hierzulande im letzten Jahr etwa 15 Millionen
monatliche Nutzer, das heißt fast jeder fünfte Deutsche verwendete die
App. Damit bietet Instagram ein enormes Potential für den E-Commerce,
das man nicht unbeachtet lassen sollte. Interessant wird das auch vor
allem, wenn man das große Netz von Influencern betrachtet, das auf
Instagram über die Jahre entstanden ist. Über die Plattform lassen sich
damit auch heute schon sehr gezielt Kunden ansprechen. Mit der neuen
Bezahlfunktion könnte das Shopping nun noch intuitiver werden und die
Customer Journey bequemer gestalten werden. Denn zu viele Klicks und
Weiterleitungen beinträchtigen die Kundenerfahrung erwiesenermaßen,
nicht umsonst führte Amazon schon vor längerer Zeit das
One-Click-Payment ein.
Fazit: Die immer komplexer werdende Welt des Geldes bietet enorme Chancen für Cryptocoins und FinTechs!
Instagrams Schritt zu einer eigenen Bezahlfunktion muss man im
Kontext einer allgemeinen Entwicklung sehen. Unsere Welt vernetzt sich
immer mehr, alle möglichen Geräte sind mittlerweile online und das
„Internet of Things (IoT)“ ist schon zu einem festen Begriff geworden.
Gleichzeitig verändert sich damit aber auch das Onlineshopping und
Bezahlverhalten. Händler sollten sich darauf einstellen, dass der
Bezahlvorgang vielfältiger wird, von EC- und Kreditkarten über
Sofortüberweisungen und Lastschriftverfahren bis hin zu Apps. Mit einem
erfahrenen Payment Service Provider, der all diese Zahlungsarten
integriert, ist der Einzelhandel gut aufgestellt für eine digitale
Zukunft. Ausgesuchte Cryptocoins und FinTechs werden von diesen
Entwicklungen somit profitieren. Weiterführende Infos …
Markus Miller
Geschäftsführer GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U.
Gründer und Chefanalyst KRYPTO-X.BIZ