DAX-Chartanalyse: Politik sorgt für Unsicherheit

Sonntag, 16.04.2017 16:15 von

Die Handelswoche vor Ostern startete recht müde, hatte einen kurzen Adrenalin-Kick und endete mit Unsicherheit nach nur vier Tagen. Soweit die Kurzform als Rückblick, etwas ausführlicher mit Charts natürlich gleich im nächsten Absatz, gefolgt von meinem Charttechnik-Ausblick auf die kommende Woche.


Das Allzeithoch konnte nicht noch einmal angegriffen werden. Die Konsolidierung nimmt ihren Lauf, bleibt aber insgesamt im Rahmen der normalen technischen Gegenbewegung. Grund zur Sorge ist daher erst einmal noch nicht gegeben. Als Titel der Vorwoche „Allzeithoch vertagt aber nicht abgesagt“-> bleibt es meines Erachtens. Denn das Unterstützungslevel aus der Vorwochenanalyse (rot eingefärbt) hat gehalten –> Chartrückblick:

 


 

 

Doch schauen wir hiermit kurz auf die Wochenereignisse und Kursbewegungen zurück.



DAX-Rückblick auf die Vorwoche 

 

Der Montag hatte nicht viel zu bieten. Jegliche Versuche, sich vom Bereich um 12.200 zu entfernen, scheiterten. Ich definierte es im Chartbild am Montagabend als „DAX-Schnarchmarke“:

 


 

Denn dieser Bereich war damit bereits drei Handelstage in Folge per Schlusskurs auf dem gleichen Level zu begutachten.

 

Dienstag kam endlich Bewegung in den Markt, wenn auch mit einem nicht so schönen Hintergrund. Die politische Lage zwischen den USA und Nordkorea spitzte sich verbal zu und der Angriff auf Syrien vor einer Woche wirkte ebenfalls nach. So kam es zu einer schnellen Abarbeitung von Stopps bis zum GAP 3 aus der Vorwoche. Dazu später im Ausblick noch einmal...


 

Genau dort drehte der DAX auf der Stelle bei 12.050 Punkten parallel zum Dow Jones bei 20.512 Punkten und wechselte die Richtung. Ein Indiz für die Charttechnik, denn solche Marken sind sicherlich kein Zufall, sondern Ergebnis der Marktteilnehmer mit gleichen Chartbildern. Auch in hektischen Phasen sollte man hier auf korrekte Kurse und Ausführungen schauen. Meine positiven Erfahrungen mit JFD Brokers sind hier denke ich bekannt.

 

Eine Korrektur und Fortsetzung der Bewegung am Dienstag konnte spätestens zum XETRA-Handelsende ausgeschlossen werden, denn die Erholung war sehr massiv. Damit erhellte sich die Aussage eines V-Reversals, wie im FORUM hier geäussert:



 

Bis rund 12.240 Punkte und damit erneut knapp über der eingangs gezeigten „DAX-Schnarchmarke“ ging diese Bewegung noch am Folgetag, dem Mittwoch. Ab da war technisch alles bereinigt, sicherlich viele Trader mit der Bärenfalle bedient worden, aber auch einige Trader mit gutem Gespür in kurzer Zeit ein wenig solventer geworden.

 

Mehr Power hatte der DAX am Mittwoch nicht und gab diese Gewinne bis zum Abend auf das XETRA-Niveau des Vortages wieder ab. Und auch am Donnerstag kurz vor Ostern und der verlängerten handelsfreien Zeit kamen keine weiteren Impulse in den Markt. Der sanft auslaufende Verkaufsdruck vollzog sich nicht geradlinig in einem Abwärtstrend, sondern leicht verzerrt und damit „alternativ“ wie ich leicht ironisch im Forum darstellte:

 

 

 



DAX-Ausblick auf die kommende Handelswoche


Auch die kommende Woche wird für DAX-Anleger verkürzt sein, denn am Montag ist noch immer Ostern. Während in den USA schon wieder gehandelt wird, steht der DAX noch still. Dennoch können wir bereits heute am Sonntag einen Blick auf das große Chartbild werfen.

 

Wir haben uns vom Allzeithoch, was NICHT ganz erreicht werden konnte, nun immer weiter entfernt. Es blieb in der Nachbetrachtung ein Zweijahreshoch. Optisch ist dies schon ein kleiner Abwärtstrend und auch als solcher hier im Stundenchart entsprechend dargestellt:

 



Auf der Unterseite ist noch eines der drei vorhandenen GAP’s aus der Vorwochenanalyse geöffnet. Hier prallte der DAX wie geschildert sehr genau am Dienstag mit seinem V-Reversal ab.

 


 

Der nächste Anlauf zu dieser GAP-Kante ist durchaus mit Vorsicht zu genießen und könnte einen weiteren schnellen Abverkauf, ähnlich dem Dienstag, nach sich ziehen. Denn am unteren Band des GAP’s liegt auch die psychologische Marke von 12.000 Punkten. Daher ist mein Short-Trigger diese Kante mit einem Ziel von GAP-close bei knapp über 12.000 Punkten und bei Dynamik auch den unteren Bereich 11.920 aus der letzten Märzwoche.

 


 

Dieses Szenario kann bei sich weiter zuspitzender, politischer Unsicherheit schnell eintreten. Ursachen sind Nordkorea, Syrien oder auch quasi vor der Haustür das Türkei-Referendum. Der Dow Jones ist bereits auf einem Zwei-Monats-Tief und damit dem Februar-Niveau. Als „sicherer Hafen“ gilt dafür auch Gold. Hier sah man am Markt bereits erste Reaktionen und ein neues Fünf-Monats-Hoch. 

 

Die Bullen brauchen einen starken Impuls, um dieses Szenario abzuwehren. Ein erster Schritt ist sicherlich der Break des eingezeichneten Abwärtstrends, aber wichtiger ist aus meiner Sicht ein Rücklauf zur gezeigten „DAX-Schnarchmarke“ um 12.220 Punkte. Erst darüber hellt sich nämlich das Chartbild deutlich auf und ein neuer Angriff zum Allzeithoch kann auf der Agenda stehen:

 


 

Entspannung an den politischen Brandherden oder auch positive Signale aus dem Immobiliensektor der USA (Dienstag 14.30 Uhr Baubeginne) und von der Verbraucherfront in der EU (Mittwoch 11 Uhr Verbraucherpreisindex) könnten hier unterstützend wirken.

 

Wie die Trader darauf reagieren, lesen Sie im FORUM unter:

http://www.ariva.de/forum/2017-qv-gdaxi-dj-gold-eurusd-jpy-544115?page=182#jumppos4557


Einen erfolgreichen Wochenstart wünscht Andreas Mueller (Bernecker1977)

 

 

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