Auf Euphorie folgt Crash? Die Tücken bei der Betrachtung fundamentaler Analysen

Montag, 27.03.2017 13:19 von

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten kennen die Aktienmärkte eigentlich nur eine Richtung. Tatsächlich ist die Anlegerschaft momentan auf seltene Weise zweigeteilt.

Zurückhaltende Privatanleger
Viele Privatanleger haben angesichts neuer Rekorde, insbesondere in den USA, ein mulmiges Gefühl. Der versierte Aktieninvestor weiß nämlich, dass eine echte Hausse an der Börse mit steigenden Unternehmensgewinnen einhergeht. Die sind weder auf dieser noch auf jener Seite des Atlantiks zu sehen.

Euphorische Analysten
Salopp formuliert ist „der Marktanalyst an sich“ niemals richtig euphorisch im Sinne eines blinden Kaufrausches. Natürlich nicht, schließlich verlässt er sich auf seine Modelle. An diesem Punkt kann es aber sehr gefährlich werden, wenn man die Herangehensweise eines Analysten nicht versteht.

Der Zauber des Zinssatzes
Die potentielle Gefahr ist letztendlich zu vergleichen mit der, in der sich momentan viele Häuslebauer begeben. Es lässt sich nur erahnen, wie viele Eigenheimbesitzer sich zum Kauf des Hauses entschlossen haben, um den aktuell günstigen Zinssatz auszunutzen. Wird das Objekt durchfinanziert bis zum vollständigen Besitz - kein Problem. Häufig wird aber, um die Annuität verträglich zu gestalten, eine anfängliche Tilgung von 1 Prozent vereinbart. Nehmen wir beispielhaft eine Darlehenssumme von 250.000 Euro und einen Jahreszins von 2 Prozent - dann dauert es bei einer Tilgung von einem Prozent 55 Jahre, bis die Schuld bezahlt ist. Steigt der Zinssatz am Ende der Laufzeit des Darlehens von 2 auf 4 Prozent, so klingt das nicht weiter dramatisch. Statt monatlich 625 Euro sind dann aber 1.042 Euro zu berappen! Das kann so manchen Familienhaushalt über den Haufen werfen. Was hat das nun mit den Analysten zu tun?

Feste Modelle zur Gewinnermittlung
Ähnliche Auswirkungen auf den vermeintlich fairen Unternehmenswert hat es, wenn ein Analyst seine Gewinnschätzungen nur um wenige Prozentpunkte anhebt. Aus „überbewertet“ wird somit im Handumdrehen „fair“ oder sogar „günstig“. Genau die ist derzeit zu beobachten. Eine Garantie, dass es kommt, ist es aber keinesfalls.



Erfolgreiche CFD-Trades wünscht Ihnen

Ihre
CFD-Brief Redaktion

http://www.cfd-brief.de/



 





Weitere Themen