Kaffee: ICO dreht Bilanz 2019/20 zurück in Defizit

Donnerstag, 06.08.2020 09:59 von

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Laut des gestern veröffentlichten Juli-Monatsberichts der Internationalen Kaffeeorganisation ICO wurden in den ersten neun Monaten der Saison 2019/20 fünf Prozent weniger Kaffeebohnen aus den Anbauländern auf den Weltmarkt geliefert. Als ein Grund wird die drei Prozent niedrigere globale Produktion angegeben, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Vor allem bei Arabica mache sich das Niedrigertragsjahr in Brasilien bemerkbar. Doch interessant seien vor allem die Angaben zur Nachfrageseite: Während die Produktionszahl gegenüber dem Vorbericht nur marginal verändert worden sei, unterstelle die ICO nun mit 168,5 Millionen Sack eine 2,4 Millionen Sack höhere Nachfrage als zuvor. Dies reiche aus, um die Marktbilanz von dem in den letzten Monaten prognostizierten Überschuss von rund 1,9 Millionen Sack wieder in ein Defizit von knapp 500.000 Sack zu drehen, heißt es weiter.

„Damit kehrt die ICO fast punktgenau zu ihrer Prognose aus dem März, also von Beginn der Corona-Krise, zurück. Den Preisanstieg im Juli erklärt sie mit der Sorge um temporäre Engpässe. Für die Nachfrage gibt die ICO damit aber noch keine Entwarnung. Sie weist darauf hin, dass diese auch mit der höheren Zahl gegenüber der letzten Saison nur marginal steigt, weil der starke Beginn der Saison von der dämpfenden Wirkung der Corona-Krise kompensiert wird. Es lohnt den Hinweis, dass die Angaben der ICO oft starken Änderungen unterliegen. Im aktuellen Bericht wurden für die Bilanzen der vergangenen Jahre Revisionen in einer Größenordnung von mehreren Millionen Sack vorgenommen“, so Helbing-Kuhl.

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