Japans neuer Wachstumsspurt

Donnerstag, 18.05.2017 08:26 von

Wachstum seit fünf Quartalen: Solange wuchs die japanische Wirtschaft seit etwa zehn Jahren nicht mehr am Stück. Aber die Freude hält sich in Grenzen – denn das Wachstum fußt nicht nur auf nachhaltigen Beiträgen.

Japans Wirtschaft überrascht derzeit positiv. Im ersten Quartal lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt um 0,5 Prozent höher als im Vierteljahr und 1,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor, mehr als die Volkswirte im Schnitt erwartet hatten. Und auch die Zusammensetzung war ermutigend: Mit der Erholung der Weltwirtschaft trugen die Exporte ein Fünftel zum Wachstum bei, der Rest entfiel auf die heimische Nachfrage.

Japans Wirtschaft bleibt damit auf Kurs, seinen bisherigen Wachstumsrekord aus den Jahren 2005 und 2006 zu brechen. Damals, mitten im längsten Nachkriegsaufschwung, stieg das BIP sechs Quartale in Folge. Außerdem wächst die Wirtschaft weiterhin deutlich über ihrem langfristigen Potenzial, dass nach Schätzungen wegen schrumpfender Bevölkerung bei nur mehr 0,2 bis 0,6 Prozent liegt.

Die einst berüchtigt große Produktionslücke in Japan, die das Land über ein Jahrzehnt Deflation einbrachte, ist daher schon lange geschlossen. Die Folge ist nicht nur solides Wachstum, sagt Martin Schulz, Volkswirt vom Fujitsu Research Institute in Tokio. „Die Gewinne der Firmen sind so hoch und die Arbeitslosigkeit so niedrig wie Jahrzehnten nicht.“

Wirklichkeit hinkt der Vision hinterher

Das Paradoxe: Trotz der guten Daten herrscht keine Euphorie in Japan. Zum einen erwarten die Ökonomen, dass der Aufschwung wieder abflauen wird. Zum anderen warnt Schulz, dass der Aufschwung sich noch nicht selbst trage. Vielmehr werde er weiterhin von einer extrem expansiven Wirtschaftspolitik bestehend aus Geldschwemme der Notenbank und Rekordhaushalten der Regierung gestützt.

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