Japans Konjunkturpolitik treibt Nippon Steel an

Freitag, 09.05.2014 13:28 von

TOKIO (dpa-AFX) - Die aggressive Wirtschaftspolitik der japanischen Regierung beflügelt den Stahlkonzern Nippon Steel & Sumitomo Metal. Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete der weltweit zweitgrößte Stahlhersteller nach eigenen Angaben vom Freitag knapp 243 Milliarden Yen (1,7 Mrd Euro) Gewinn. Ein Jahr zuvor stand unter dem Strich noch ein Verlust von 125 Milliarden Yen. Allein im vierten Quartal stand ein Gewinnzuwachs von 82 Prozent zu Buche. Auch im neuen Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem anhaltenden Aufwärtstrend dank einer festen Nachfrage im Ausland. Eine konkrete Prognose traute sich das Management aber noch nicht zu.

Die japanische Stahlbranche ist einer der großen Profiteure der Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe. Der Politiker setzt zum einen auf die radikale Lockerung der Geldpolitik des Landes, was zu einer Abwertung des Yen führte. Das macht japanische Produkte wie Stahl von Nippon Steel im Ausland wettbewerbsfähiger. Zugleich erhöht Abe die Infrastrukturausgaben des Landes. Auch das treibt die Nachfrage nach Stahl an. Zudem kaufen die Japaner wieder verstärkt Autos und bauen Häuser. Das ließ den Umsatz von Nippon Steel im vergangenen Geschäftsjahr um gut ein Viertel auf 5,5 Billionen Yen ansteigen.

Dank der Yen-Abwertung koppelt sich die japanische Stahlbranche auch von der eher gedrückten Stimmung der asiatischen Konkurrenz ab. Während auch die Nippon-Steel-Rivalen Kobe und JFE kräftige Gewinnzuwächse für das vergangene Jahr meldeten, brach der Überschuss beim südkoreanischen Posco-Konzern um drei Viertel ein. Die Südkoreaner hatten mit der Konkurrenz aus Japan schwer zu kämpfen, die nun ihre Waren billiger im Ausland verkaufen können. Zugleich drücken die gedämpften Wirtschaftsaussichten in China auf die Preise./enl/jha/stb

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