Japans globale Banken treten trotz Milliardengewinnen auf der Stelle

Dienstag, 15.05.2018 19:53 von

Japans globale Finanzgruppen verbuchten zuletzt Milliardengewinne. Doch es gibt viele Anzeichen, dass diese bald schrumpfen werden.

Auf den ersten Blick gibt es in Japans Bankenwelt keine Spur von einer Krise. Denn sowohl die Mitsubishi UFJ (MUFG) als auch die Finanzgruppen Sumitomo Mitsui und Mizuho verbuchten Milliardengewinne für ihr Ende März abgelaufenes Bilanzjahr. Auch ihre Mindestkernkapitalquoten liegen mit etwa zwölf Prozent im Plus. Damit sind sie komfortabel oberhalb der Richtwerte, die ab kommendem Jahr gelten.

Wenn man genau hinschaut, zeigt sich allerdings: Die Banken dürften es in Zukunft schwer haben.

Die MUFG, die wie Mizuho am Dienstag ihr Jahr bilanzierte, erhöhte ihren Reingewinn am stärksten. Sie nahm 6,8 Prozent mehr ein. Ihr Gewinn betrug 989,7 Milliarden Yen, das entspricht 7,6 Milliarden Euro. Aber damit verfehlte sie die Erwartungen der Anleger.

Der Blick auf die Bilanz zeigt, dass vor allem fallende faule Kredite sinkende Profite in ihren Kerngeschäften wettmachten. Die Einnahmen aus dem heimischen Kreditgeschäft und dem Anleihehandel sanken hingegen – dank der ultralockeren Geldpolitik der Regierung.

Auch Japans zweitgrößtes Kreditaus Sumitomo Mitsui malte am Montag nur ein etwas rosigeres Bild von der Vergangenheit, nicht aber der Zukunft. Es erhöhte 2017 seinen Reingewinn leicht um 3,9 Prozent auf 734,4 Milliarden Yen, also 5,6 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr sagte auch diese Finanzgruppe mit 700 Milliarden Yen etwas weniger Gewinn voraus.

Alle drei Finanzgruppen zeigten auf, dass sich die in Japan aktuell verbreiteten negativen Zinsen immer stärker auf ihre Profitabilität durchschlagen. Mehr noch: In Japan schrumpfte sogar das Kreditvolumen. Zu allem Überfluss trug auch das Auslandsgeschäft bei der MUFG weniger zum Gewinn bei als ein Jahr zuvor.

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