Japans Angst vor einem Koreakrieg

Sonntag, 23.04.2017 14:17 von

Die japanische Regierung nutzt das Säbelrasseln für ihre eigenen Zwecke: Premier Abe schürt Kriegsängste, um die pazifistische Verfassung abzuschaffen und die Geschäfte der Rüstungsindustrie anzukurbeln.

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg bereitet Japans Regierung die Bevölkerung auf einen feindlichen Raketenangriff vor. Am Freitag wurden Verhaltensregeln für den Ernstfall veröffentlicht. Man werde die Japaner über Sirenen und Notfall-Mails von einer bevorstehenden Raketenattacke alarmieren, teilte der Katastrophen- und Zivilschutz auf seiner Webseite mit. Dann sollten die Bürger wegen der „extrem kurzen“ Flugzeiten der Raketen sofort in Gebäude und Keller flüchten oder sich hinter größeren Objekten mit dem Gesicht nach unten auf den Boden legen. Wer sich schon in Gebäuden aufhalte, solle die Fenster meiden.

Eine Woche zuvor hatte Japans konservativer Regierungschef Abe im Parlament überraschend vor einem nordkoreanischen Giftgasangriff gewarnt. „Die Sicherheitslage um unser Land herum spitzt sich zu“, sagte Abe vor dem Außen- und Verteidigungsausschuss des Oberhauses. „Wir haben gerade über Syrien gesprochen. Womöglich ist Nordkorea bereits in der Lage, Raketen mit Sarin abzuschießen“, deutete Abe an. Mit diesem extrem tödlichen Giftgas wurde Kim Jong-nam, der Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un, im Februar auf dem Flughafen von Kuala Lumpur (Malaysia), von zwei Attentäterinnen getötet.

Damit verschärfte Abe das Bedrohungsszenario durch nordkoreanische Raketen. Schon Ende Januar hatte der Zivilschutz vor der Gefahr eines Angriffs gewarnt. Bei nordkoreanischen Probeschüssen in diesem Jahr waren mehrere Raketen nahe der japanischen Hoheitszone im Japanischen Meer niedergegangen. Im März und April wurden an mehreren Orten auf der Nordkorea zugewandten Westküste von Japan Zivilschutzübungen abgehalten.

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