Japan steigt wieder in den Atomstrom ein

Donnerstag, 05.07.2012 07:01 von

Während Deutschland weiter an der Energiewende bastelt, ist in Japan das erste Atomkraftwerk wieder ans Netz gegangen. Nach der Katastrophe von Fukushima hatte Japan alle Atomreaktoren abgeschaltet - bis jetzt.

Nach der verheerenden Atomkatastrophe im vergangenen Jahr ist am Donnerstag das erste japanische Atomkraftwerk wieder ans Netz gegangen. Der Reaktor 3 im Atomkraftwerk Oi habe um 7.00 Uhr Ortszeit wieder mit der Erzeugung von Strom begonnen, gab der Betreiberkonzern Kansai Electric am Donnerstag bekannt.

Es ist das erste Mal seit der Atomkatastrophe infolge des Erdbebens und Tsunamis vom März 2011, dass Japan wieder einen Reaktor hochgefahren hat. Nach dem Unglück im März 2011 hatte Japan alle 50 betriebsbereiten Reaktoren für Sicherheitsüberprüfungen vom Netz genommen. Damals hatten ein schweres Erdbeben sowie ein anschließender Tsunami zu Kernschmelzen im Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi geführt. Zudem war Radioaktivität in großen Mengen ausgetreten.

Erst am Wochenende war der Meiler hochgefahren worden, nachdem Ministerpräsident Yoshihiko Noda dies im vergangenen Monat für die Reaktoren drei und vier des Atomkraftwerkes Ohi angeordnet hatte. Japan könne ohne Atomenergie seinen Lebensstandard nicht halten, erklärte er.

Gegen den Wiedereinstieg der Regierung war es zu für Japan beispiellosen Anti-Atom-Demonstrationen gekommen. Bis zum GAU in Fukushima deckten AKW in Japan rund 30 Prozent des Strombedarfs. Zuletzt waren alle 50 Meiler abgeschaltet.

Die umliegenden Gemeinden und Provinzregierungen lehnten aus Sorge um die Sicherheit der Meiler ein Wiederanfahren der Reaktoren zunächst ab. Doch angesichts der wiederholten Warnungen der Atomindustrie und der Zentralregierung vor drohenden Stromausfällen in der Industrieregion Osaka gaben sie ihren Widerstand auf. Regierungschef Noda entschied daraufhin, die Reaktoren 3 und 4 im Kraftwerk Oi nach Sicherheitsüberprüfungen wieder anzufahren.

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