Japan fährt ersten Atommeiler wieder an

Sonntag, 01.07.2012 12:00 von

Mehr als ein Jahr nach der verheerenden Atomkatastrophe in Fukushima ist mit dem Reaktor 3 des Meilers Ohi am Sonntag die erste Atomanlage wieder in Betrieb genommen worden. Die Gegner rufen zum Protest.

Rund 200 Aktivisten blockierten die Zufahrt zu dem Meiler-Gelände. "Nein zum Wiederanfahren", riefen die Demonstranten laut Medienberichten, während sie mit Trommeln ihrer Forderung Gehör zu verleihen versuchten. Bereits Samstagnacht hatten rund 650 Menschen vor der Atomanlage demonstriert. Die Bereitschaftspolizei sicherte das Atomkraftwerk im Südwesten des Landes.

Dem Betreiberkonzern Kansai Electric Power Co. zufolge soll der Meiler von Mittwoch an wieder Strom produzieren. Es ist der erste Reaktor, der wieder ans Netz gehen soll. Für Mitte Juli ist die Wiederinbetriebnahme eines weiteren Reaktors in Ohi geplant.

Nach dem Unglück im vergangenen März hatte Japan alle 50 betriebsbereiten Reaktoren für Sicherheitsüberprüfungen vom Netz genommen. Seitdem ist die öffentliche Meinung über ihre Wiederinbetriebnahme gespalten. Am Sonntag sollte zudem eine groß angelegte Demonstration in einem Park in der Hauptstadt Tokio organisiert werden, um gegen die erneute Inbetriebnahme zu protestieren und den Rücktritt des Ministerpräsidenten Yoshihiko Noda zu fordern.

Obwohl große Demonstrationen und Protestaktionen in Japan sehr selten sind, trafen sich an Freitagen regelmäßig mehrere Tausend Atomkraftgegner vor der dem Sitz des Ministerpräsidenten und skandierte Parolen wie "Nein zur nuklearen Inbetriebnahme". Die Protestbewegung wurde von den etablierten Medien lange Zeit ignoriert, gewann im ganzen Land dennoch an Zulauf, da Aktivisten neue Medienplattformen wie den Kurznachrichtendienst Twitter nutzten, um sich zu organisieren. Auch Nobelpreisträger Kenzaburo Oe oder der Komponist Ryuichi Sakamoto, der die Melodie für den Film "Der letzte Kaiser" komponierte, schlossen sich der Bewegung an.

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